Oberhof 10.12. – 12.12.2004

Das vorweihnachtliche Frust-Lust-Turnier

 

 Hier könnt ihr die dazugehörigen Fotos betrachten

Teilnehmer:

Gerhard:       alter, schwächelnder Eisbär

Andrea:        Eisbärenmutter

Claudia:        die mit dem Handy tanzt

Regina:         Küche nach Maß

Alex:            der Programmierer

Börny:          der durch Alex Fehlprogrammierte

Harry:           Schumacher für Arme

Peter:           der 100 € Knecht

Franzi:          der leise Stinkende

  

Ein Bericht der anderen Art:

Es ist ja schon müßig zu berichten, dass eine Abordnung Schnüffler zum wiederholten Male in diesem Jahr in das Volleyballwunderland Deutschland reiste. Ein Land in dem unsere Hoffnungen auf einen Sieg Anfangs immer sehr groß sind, jedoch kurz vor Turnierende immer begraben werden müssen. Stellt sich die Frage warum wohl ?

Da gibt es Spieler, die machen ihren Kindern schon zu Hause Versprechungen den größten aller Pokale heim zu holen um das bevorstehende Weihnachtsfest nicht gänzlich zu gefährden. Das damit das ganze Team unter Druck gerät, kann sich sogar der Dümmste unter den Dummen vorstellen, oder ?

Okay, lassen wir es dabei bewenden. Diese Einleitung ist hart, aber so ist das Leben, zumindest für Schnüffler. So und nun zum eigentlichen Geschehen:

Die Bahnreise:

Die Bahnreise hatte diesmal etwas ganz besonderes zu bieten. Es fing mit Claudia an. Claudia hat sich zum Billigsttarif ein Handy besorgt, dass sie zwar einschalten aber sonst zu gar nichts gebrauchen konnte. Einfache Sachen wie SMS versenden oder eine Sprachnachricht abhören waren unmöglich. Claudia fummelte an ihrem Handy derart lange herum, bis sogar die Batterie den Geist aufgab. Andrea versuchte ihr immer wieder einzureden, sie soll die Einstellungen unter Einstellungen suchen und nicht unter WAP, GPRS etc. Claudia, eine waschechte Mag. (G`studierte) wollte es nicht glauben und sparte sich damit Telefongebühren die sowieso ihr Freund bezahlen hätte müssen. Claudia hackelt nämlich derzeit nicht und hat daher wenig „Bares“.

Womit ich ein weiteres Stichwort („Bares“) habe. Peter wollte sich vor der Abreise noch beim Bankomat Geld besorgen. Trotz aller Bemühungen und gutem Zureden wollte der Automat Peter kein Geld geben, da dieser eine falsche Karte einsteckte. Nun was tun, fragte sich Peter und stellte die Frage in den Raum: „Kann mir wer Geld leihen ?“ Ein Fehler der schwersten Art. Claudia bot sich sofort an und steckte Peter 100,00 € zu, mit der Auflage, er muss ihr Gepäck tragen, Getränke holen und alles tun was sie will. Gott sei Dank blieb es in weiterer Folge für Peter beim Getränkeholen und Gepäckstückeschleppen. Von nun ab hieß Peter nicht mehr Peter, sondern nur mehr „Der 100,00 Euroknecht“.

Nachdem wir x-mal umgestiegen sind, erwartete uns im letzten Bimmelzug die allergrößte Überraschung. Da wir bereits einige Getränke konsumiert hatten, war es logisch, dass sich bei manchen die Blase meldete. Gerhard und meine Wenigkeit statteten der Zugstoilette einen Besuch ab. Vor uns hatte ein junger Mann die Toilette betreten dessen Aufenthalt nur wenige Sekunden dauerte. Nun war ich an der Reihe. Mit schmerzverzerrtem Gesicht öffnete ich beim Betreten des Pissoirs so schnell es ging die Hose, stellte mich vor die Muschel und wollte Druck ablassen. Doch was war das. Die WC-Muschel war bis zum Rand gefüllt und es passte wirklich kein Tropfen mehr rein. Frage was tun. Käpt`n Eisbär gab mir den Rat mich im Waschbecken zu entgiften, den das war noch leer. Was soll ich sagen, gesagt getan und es tat wunderbar gut.

Dieses kurze Toilettenerlebnis musste ich sofort meiner Sitznachbarin Andrea erzählen, die mir daraufhin sofort ihr Bier gab und keinen Schluck mehr bis zur Ankunft in Oberhof konsumierte. Nach ca 10 Minuten, der Zug fuhr in eine mehr oder weniger scharfe Linkskurve konnten sich auch diejenigen vom Inhalt der Zugstoilette überzeugen, die noch nicht dort waren. Der Wagon wurde geflutet und das nicht schlecht. Die in Fahrtrichtung rechts Sitzenden waren gezwungen, Gepäckstücke, Schuhe, Taschen etc. eine Etage höher zu verfrachten. Von Panik will ich nicht sprechen aber eine gewisse Aufgeregtheit machte sich schon breit.

Ankunft in der Unterkunft:

Nachdem wir von unseren Freunden wohlbehalten am Bahnhof abgeholt worden waren und die Unterkunft bezogen war, zog es uns unwiderstehlich ins Leiki-Bräuhaus. Eigentlich heißt es ja Leikeim-Bräu und dieses wird von der wunderbaren Wirtin Irene bewirtschaftet. Wir labten uns am guten Bier und den vorzüglichen „Hüts“. Für nicht Insider der Szene sei gesagt, dass „Hüts“ hervorragend zubereitete Kartoffelknödel sind. Gemeinsam serviert mit Fleisch und Sauerkraut, regen diese die Darmflora auf das Angenehmste an. Dann lernten wir auch noch eine Oberhofer Unsitte kennen. Jeder der neu die Gaststube betrat, ging von Tisch zu Tisch, klopfte darauf und sagte „Guten Abend“. Dasselbe machte man, wenn man die Gaststube verließ. Eigenartiges Gehabe aber sehr amüsant wie ich meine.

Im Laufe des Abends kam ein waschechter Ossi an unseren Tisch. Er stellte sich mit Peter vor und erklärte, Eisbahnbetreuer beim Oberhofener Eiskanal zu sein. Peter hatte eine eigenartige Kauleiste und seine Zähne erinnerten mich an eine Fledermaus. Wahrscheinlich Billigimplantat aus dem östlichsten Osten. Dieser Peter vermittelte uns per Handy kurzfristig einen Termin zum Eiskanalfahren. Tja, und nun war Stimmung am Tisch. Manche meinten es sei bereits zu spät. Andere wiederum meinten die Verletzungsgefahr vor einem sooo wichtigen Turnier sei zu groß. Drei meinten, wir machen es, womit mit der Stimme des Chefs ein Mehrheitsbeschluss gefasst war. Der Fußweg von meinem Bräuhaus zum Eiskanal betrug laut Auskunft der einheimischen Bevölkerung ca 15 – 20 Minuten und dieser sei leicht zu finden. Wir brauchten dann ca. 1 Stunde und haben den Eiskanal, obwohl hell erleuchtet nur schwer gefunden.

Börny spendierte vor dem Weggehen noch eine Runde Kräuterschnaps. Beim Bezahlen passierte ihm ein kleines Hoppala. Er fragte die Kellnerin ob sich der Preis für die Schnäpse noch nach unten drücken lässt, da er gerade frisch „geschnieden“ ist und daher sparen müsse. Ja, ja lieber Börny, was hast Du daraus gelernt. Geschniedene bezahlen gleichviel wie Geschiedene und damit basta.

Der Eiskanal:

Endlich angekommen, waren einige von uns bereits voller Tatendrang. Chef Gerhard terminisierte die erste Fahrt mit der Geschäftsleitung auf 20.45 Uhr. So hatten wir noch etwas Zeit, an der Schirmbar Flüssiges einzunehmen. Für die, die nicht dabei waren, sei gesagt, dass wir den Eiskanal nicht wie üblich mit einem Bob oder Rodel bezwangen, sondern mit einem Schlauchboot. Es herrschte Helmpflicht und es durften 2 Schlauchboote miteinander runterfahren, wodurch die gesamte Mannschaft fast gleichzeitig im Ziel ankam. Ich wurde Erster, da ich ganz vorne sitzen durfte. Der sagenumwobene Eisbahnrekord von Schorsch Hackl wurde von uns locker unterboten. Die Betreiber des Eiskanals erklärten uns, dass an diesem Abend das Eis besonders schnell war und daher der Rekord fallen habe müssen.

Abstecher zum Musik-Cafe:

Nach dem Eiskanal marschierten wir in Richtung Musik-Cafe. Nicht alle von uns schafften den Weg dorthin. Ich denke wir waren noch 5 Schnüffler und ein volles Lokal. An Alex kann ich mich noch erinnern, da mir dieser immer mit seiner Digicam in den Augapfel blitzte. Gute Musik, nette Leute und ein Geschenk in Form eines Leikeim – Serviertabletts rundeten den Abend/Morgen ab.

Zum Turnier:

Vorerst ein großes Lob an die Veranstalter und einen Glückwunsch für die tolle Halle. Der Mixedbewerb wurde mit 8 Mannschaften gespielt, wobei jede gegen jede spielen musste. Draußen herrschte feinstes, sonniges Wetter. In der Halle selbst zog manchmal stinkender Bodennebel auf, der auf die Knödel (Hüts) von Irene zurück zu führen war. Da dieser stinkende Bodennebel jedoch immer auf unserer Spielseite herumzog, war es klar, dass irgendwann die Kräfte und Sinne schwinden werden. Wir befanden uns bereits auf dem besten Weg zum Turniersieg, als eine kleine Schwächeperiode eintrat. Gegen den späteren Turniersieger spielten wir ein klares Unentschieden und es waren noch 2 Spiele ausständig. Aufgrund vorangegangener Studien unserer letzten 2 Gegner war vorerst mal klar, nur Spielpunkte werden über Sieg und Niederlage entscheiden. Dem war dann aber nicht so. Ich meine das vorletzte Spiel war schon beschissen genug, aber dass dann auch noch das Letzte gegen unser Steirerfreunde verloren ging (nicht in Sätzen), war sehr sehr hart.

Zum positven Aspekt:

Was haben wir gewonnen und was verloren. Verloren haben wir gar nichts. Gewonnen haben wir jedoch neue Freunde, sind reicher an Erfahrung geworden und niemand hat sich verletzt. Wenn das nichts ist, was dann. Bin immer stolz mit Euch spielen und albern zu dürfen. Ich weiß, dass manche von uns eine dünnere Haut als Gerhard und ich haben. Aber was ist das Leben ohne Demütigung, ohne verarscht oder veräppelt zu werden ? Na klingelt es. Ja liebe Freunde, es ist Weihnachten und ihr wisst, es gibt kein Christkind das Geschenke verteilt und Euch bemitleidet. Drum bleibt realistisch und irgendwann reicht es auch wieder für einen Sieg.

Zur Abendveranstaltung:

Liebe Oberhofener und Oberhofenerinnen ! Ich denke, ich schreibe hier im Namen der gesamten Schnüfflercrew, ihr habt ein wundervolles Turnier und eine noch wundervollere Abendveranstaltung hingezaubert. Wir haben uns köstlich amüsiert und möchten an dieser Stelle Dank sagen an alle, die dazu beigetragen haben, uns bei Laune zu halten. Das Buffet war wie letztes Jahr hervorragend und die Getränkepreise ein Paradies für Trinker. Wir wünschen Euch ein frohes Weihnachtsfest und freuen uns schon auf Eure Teilnahme bei unserem Turnier.

Das Wort zum Sonntag:

Die Heimreise gestaltete sich ruhiger und besinnlicher. Die Gedanken waren bei einigen schon unterm Christbaum.

Meine Wünsche für Euch:

Claudia wünsche ich ein neues Handy, Peter wünsche ich eine funktionierende Bankomatkarte, Alex wünsche ich Größe, Harry wünsche ich eine zweite, etwas festere Haut,  

Andrea wünsche ich eine funktionierende Zugstoilette, Regina wünsche ich einen Freund, Börny wünsche ich Demut und Toleranz und meinem Chef wünsche ich Krankheit, damit wir wieder gemeinsam kuren können.

Ciao, ein frohes Fest und einen guten Rutsch (Eiskanal)

wünscht

Franz (die Red.)

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