Turnier Erfurt 2005
7 kleine (darunter ein ganz ein
kleiner ;-)) Schnüfflerlein fuhr’n nach Erfurt, mit dabei ein Keks;
einer fuhr allein zurück, da
waren’s nur mehr 6!
Ja, die Reise
nach Erfurt hat eigentlich ziemlich ruhig begonnen – mag an der
Uhrzeit gelegen sein – kein Schnüffler ist um 8.00 Uhr morgens
wirklich fit!
Aber, damit sich
das rasch bessert, haben sich die Schnüffler-Jungs im Bahnhofs-Resti
gleich mal ein „Guten-Morgen-Bierchen“ reingezogen (= for our
german-speaking guests: „zügig getrunken“) ... Und alles nur, weil
sie mich wieder mal zu wenig ernst genommen haben, als ich
angekündigt habe, dass ich 1 (in Worten: eine!) Flasche Bier für uns
alle mitnehme – bald nach Abfahrt am Bahnhof Salzburg verstummte das
Gelächter darüber und es taten sich die Schnüffler-Augen weit auf,
als ich mein Fläschchen Bier = 3 l-Flasche selbstgebrautes Bockbier
– aus der Tasche zog und ausschenkte ... Die Freude bei meinen
Mitreisenden war enorm und der „Bock“ stellte bald alle ziemlich
ruhig ...
Die weitere
Zugfahrt mit dem ICE von München nach Erfurt war zweigeteilt – die
Mädels (Andrea, Silvia und ich) schliefen den Schlaf der Gerechten,
die Jungs (Gerhard, Peter, Otto, Börny) versuchten im Speisewagen
wieder mal verzweifelt Kontakt mit unseren deutschen
Lieblings-Nachbarn aufzunehmen, was nur teilweise gelang – wir
scheinen momentan einfach nicht so in Form zu sein! ;-)
In Erfurt
angekommen, haben uns unsere beiden Berliner
Adoptiv-Schnüffler-Kinder Dani und Dirk mit dem Berliner
Shuttle-Service-Bus aufgesammelt und sehr komfortabel zum
eigentlichen Ort des Geschehens gebracht. Die ebenfalls erwartete
Abordnung der Kinder mit Lederhosen und Bierbrez'n in der Hand blieb
leider aus, da dürfte sich mit dem Termin was geschoppt haben ...
Was soll ich
sagen, die Freude über das Wiedersehen – bei manchen mehr, bei
manchen weniger – ließ uns gleich wieder ins Pub der Hotelanlage
ziehen und ein Bierchen zwitschern (f. o. g.-s. g. = gemütlich
trinken). Ich glaubte ja zunächst an einen Scherz, als Gerhard
meinte, wir könnten die Halle schon heute benutzen und noch ein
wenig Volleyball spielen! Ja, es war aber doch kein Scherz,
wenngleich ich gespannt war, wer jetzt – nach den üppigen
lukullischen Genüssen im Zug und hier vor Ort – in der Lage sein
würde, sich halbwegs flink am Volleyballfeld zu bewegen!
Aber, nachdem
Schnüffler niemals scherzen - wenn’s um Volleyball geht – hieß es
umziehen und ab in die Halle!
Der Zufall (aber
so was gibt’s ja nicht, wie wir wissen ...) wollte es, dass wir 4
deutsche und 5 österreichische Volleyball-Virtuosen waren und so ein
völlig emotionsloses (*ggggg*) Ländermatch: Deutschland :
Österreich spielen konnten (so emotionslos, dass Andrea beinahe die
Scheidung eingereicht hätte, wäre sie mit Gerhard schon verheiratet
...).
Ich möchte hier
wirklich überhaupt nicht in cordoba’schen Wunden herumstochern und
daher nur ganz kurz festhalten, dass das Team D (Andrea, Otto, Dani,
Dirk) gegen das Team A (nomen est omen! – Silvia, Sabine, Gerhard,
Peter, Börny) ganz klar (mit einem Satz Unterschied) unterlegen ist
(und das, obwohl Dirk hier noch gar nicht seine Paradekünste im
„Als-2-Meter-5-Mann-beim-Angriff-in-den-Block-des-Gegners-Pritschen“
eingesetzt hat! ;-) – diese Finesse hat er sich dann doch fürs
Turnier aufgehalten!).
Was soll ich
sagen, natürlich haben wir uns danach wieder etwas Leckeres zu
trinken verdient gehabt!
Nach diesem
sportlichen Höhenflug und nach Beobachtung der potenziellen
Turniergegner des Nachts an der Bar (und sicher auch, aufgrund der
ein, zwei, drei Bierchens, die so mancher von uns getrunken hat),
waren wir uns alle einig – wir sind die einzigen, die dieses Turnier
gewinnen können, weil hier niemand ist, der uns Schnüffler schlagen
könnte – keine der restlichen 15 Mannschaften! Hugh!
Und wie so oft
im Leben – und erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt
– ist die Durchschlagskraft und allgemeine Verfassung an dem einen
Tag weniger gut, als an dem anderen Tag ...
Aber das wussten
wir zu dem Zeitpunkt Gottseidank ja noch gar nicht und so genossen
wir noch die sehr schnüfflerfreundlichen Bar-Angebote (zahl 1
Eristoff und trink 2), das Wiedersehen mit unseren Nürnberger
Volleyballfreunden und unsere Gastgeber den von uns mitgebrachten
Schnüfflerschnaps (manchen scheint der wirklich zu schmecken!) ...
dabei waren wir uns zuerst gar nicht sicher, ob die Gastgeber
überhaupt mitspielen können! Hätte ja sein können, dass sich die
einen noch beim Bowling eine Kugel auf den Fuß fallen lassen und die
anderen ihre Privatzimmer-Party nicht rechtzeitig abschließen können
oder die Zimmertür nicht mehr aufbringen ... aber schlussendlich
waren sie dann doch auch alle da und alles war gut!
Otto hat das
alles ziemlich mitgenommen und um ganz sicher zu gehen, dass niemand
abhanden kommt, hat er eine Back-hand-slice-fore-hand-grip-Technik
entwickelt, die rundum für absolute Sicherheit sorgte. Allerdings
war es für die meisten von uns zu schwierig, diese neue, sehr
gefinkelte Grifftechnik so rasch zu erlernen und so zog der Rest der
Truppe es vor, dann doch mal Richtung Zimmer aufzubrechen ... manche
sind auch richtig angekommen.
Am nächsten Tag
ging’s schon früh in die Halle – für manche von uns war’s eindeutig
zu früh ... Ich möchte jetzt nicht auf alle Details des
Spielverlaufes eingehen – nur so viel: es gab dann doch 2
Mannschaften, die sich erdreisteten, uns Schnüffler zu schlagen!
Nein, das soll jetzt auch keine Ausrede sein, dass diese beiden
Mannschaften, die wir (blöderweise) in der Zwischenrunde beide in
unserer Gruppe hatten, dann die Finalisten waren ... Wie heißt’s so
schön, Hochmut kommt vor dem Fall, ...
Durch diese –
zugegebenermaßen unglückliche Situation – landeten wir schließlich
im Spiel um Platz 5. Nachdem nun wirklich Feuer am Dach war, mussten
wir handeln und entschlossen uns, mit voller Frauenpower anzutreten:
4 Damen, 2 Herren (Muckenstrunz-Börny und Bamschabl-Dirk ...) ...
der Gegner – Erfurt 3 – fühlte sich zunächst brüskiert, aber bald
war klar, uns war’s mehr als ernst. In gewohnt weiblicher Konsequenz
kämpften wir um jeden Punkte, setzten die Männer nur zu
Überraschungs-Spielzügen ein (nur um zu verhindern, dass Dirk seine
„In-den-Block-Pritsch-Finesse“ noch mal einsetzen will und Börny
vielleicht noch eine Fensterscheibe einschießt und wir da noch
Reparaturkosten übernehmen müssten ...) und siegten so schließlich
knapp, aber nicht unverdient dieses Entscheidungsspiel!
Nachdem wir nun
mit Platz 5 doch noch unser Gesicht wahren konnten, freuten wir uns
auf die Siegesfeier mit Tanz und Gesang und ...
Angekündigt war
vor der eigentlichen Siegerehrung noch ein Abendbuffet ... war auch
spannend .... aber noch viel spannender war die Tatsache, dass wir
urplötzlich 50 Euro aus der Schnüfflerkasse bar zu Verfügung hatten,
die Gerhard als schweren Ballast ansah und möglichst rasch loswerden
wollte. Schnüffler haben dafür immer rasch glorreiche Ideen parat:
Tequila bis zum Abwinken! Also an die Bar!
Andrea, Silvia
und ich waren also bereit, unserem Schnüffler-Chef Gerhard in dieser
schweren Stunde beizustehen (in Wahrheit gut, dass wir gesessen
sind!). Nach der dritten Runde sorgte der bewehrte Schnüffler Toast
„Und Trinken“ für Erheiterung – nein, nicht bei den Gästen, bei uns
selbst, o.k., nur bei mir, aber dafür so, dass es nahezu unmöglich
schien, ihn auszusprechen ... nach einer weiteren Runde ging’s
wieder „wie geschmiert“. Nach und nach gesellten sich derer mehrere
zu uns, eine Nürnberger-Delegation, unser Peter, dann auch Otto, ...
und plötzlich war’s vollbracht, die 50 Euro waren versorgt!
Und was für ein
Timing, schon konnten wir in den Festsaal zur Siegerehrung
schreiten!
Die Musikanlage
war schon voll aktiviert – vielleicht fast ein wenig zu voll – aber
das regelte sich dann alles mit der Zeit ganz gut. Die Siegerehrung
ging rasch von statten. Sehr tapfer und widerstandsfähig zeigte sich
der Senior-Turnierleiter, der den Schnüfflerschnaps wie Wasser trank
und dann noch – gut, in einer etwas anderen Tonlage, aber immerhin –
fortsetzte, als wäre (fast) nichts gewesen!
Die sonst sehr
fröhliche Feier wurde kurz vom Abschiedsschmerz getrübt, den uns
Börny verursachte (der einen mehr, dem anderen weniger), weil er
noch um Mitternacht mit dem Zug zurück nach Salzburg fahren wollte
... versteh’ einer die Prinzen, und dann noch die so kleinen!
Wir hatten’s
noch ganz fein, bis dann um ½ 3 die Musik abgedreht und so viel zu
früh für einen Schnüffler die Tanzwertung beendet wurde. Wir sind
uns dennoch sicher, dass wir diese Wertung eindeutig gewonnen haben
– aber dafür gibt’s dann ja doch nie die gebührende Honorierung!
Auf jeden Fall
war’s insgesamt wieder eine feine Sache, ein nettes Turnier, bei dem
wir die Völkerverständigung zwischen unseren deutschen Freunden und
uns Ösis wieder verfestigen konnten (manche mehr, manche weniger
...).
Was ich anregen
möchte, beim nächsten Mal vielleicht auch Gelegenheiten einzuplanen,
sich die Umgebung etwas anzusehen. Es soll hier ja auch interessante
Sehenswürdigkeiten und beeindruckende Sozialprojekte geben (ua das
OAKiH = "Insider" *gggg*) ...
Und so sind wir,
ohne die Highlights der Umgebung gesehen zu haben, wieder zurück zum
Bahnhof gebracht worden – thanx to Dirk und Dani! Die beiden haben
sich wieder auf den Weg zurück nach Berlin gemacht und wir standen
wieder einmal einsam und verlassen auf einem fremden Bahnhof herum.
Und erstaunlich,
Bahnhöfe scheinen bei unseren männlichen Schnüfflerkollegen immer
automatisch Durstgelüste auszulösen und so zog’s Gerhard und Peter
gleich wieder ins Bahnhofs-Resti von Erfurt – unglaublich tief ...
Wir Schnüfflerinnen und auch Otto zogen’s vor, am Bahnsteig zu
warten, auch wenn’s etwas frostig war.
Was uns dann
aber schon ein wenig verwunderte, waren die plötzlichen
Warndurchsagen am Bahnsteig, dass Männer ihre Frauen nicht
unbeaufsichtigt herumstehen lassen sollen ... Wer da wohl in der
Gegend umherstreift?
Die Rückfahrt
gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt: die Mädels schliefen, die
Jungs zogen in den Speisewagen. Dennoch wäre der Umstieg in München
noch fast zu einem turbulenten Highlight geworden: 1. hatten wir ca.
25 Min. Verspätung, was bedeutet hätte, dass wir unseren
Anschlusszug nach Salzburg versäumen, 2. war Peter auf leichtem
Konfrontationskurs mit einer jungen Mutter mit Tochter, die vor ihm
aus dem Zug raus wollte, weil natürlich auch sie Probleme mit der
Verspätung witterte, was wiederum Peter nicht zulassen wollte ...
schlussendlich war es ein glücklicher Umstand, dass die beiden sich
sehr „nett“ unterhielten, weil die gute Frau sich noch weniger
auskannte, als wir und Peter und Gerhard ihr fachmännisch in
Schnüfflermanier erklären konnten, wo sie hinmusste, wenn sie nach
Innsbruck wollte.
Unerklärlich,
was Schnüffler für junge Frauen so interessant macht, aber die
kleine Tochter dieser Frau ist sehr vertrauensselig Gerhard nach
gelaufen – nur halt auf den falschen Bahnsteig, weil wir ja nach
Salzburg wollten. Aber Gerhard konnte der kleinen klarmachen – wie
auch immer, das weiß ich jetzt nicht mehr genau – dass sie sich
einen anderen suchen, oder zumindest sich umdrehen und ihrer Mutter
nachlaufen sollte ... da brach wohl wieder der Gendarm im Chef durch
....
Was wir alle
allerdings wiederum nicht verstanden haben ist, warum Gerhard
überhaupt gelaufen ist! Vermutlich hat er im Speisewagen sitzend die
Durchsage nicht mitbekommen, dass der Anschlusszug auf uns wartet in
München – wir also eigentlich gar keinen Stress beim Umsteigen
hatten ...! ... dass sich ein, zwei Weißbierchen so auf die Ohren
schlagen können?
Spannend war
auch noch, ob wir eventuell Börny am Weg noch irgendwie aufgabeln
werden – nachdem er um 5.00 Uhr in der Früh verpasst hat, am
richtigen Bahnhof aus- und umzusteigen und statt nach Salzburg dann
schon auf dem Weg nach Wien war – hätt’s ja sein können, dass er auf
seiner Odyssee auch wieder in München landet. Dann hätten wir ihn
natürlich mit nach Hause genommen!
Schlussendlich
sind wir aber doch wieder alle höchstpünktlich (außer Börny) und
kerngesund (außer Gerhard – wirkte ein wenig angeschlagen ;-)) in
Salzburg angekommen. War eine feine, wie immer höchst amüsante
Schnüffler-Reise ... Mal sehen, wo die nächste Reise hingeht!
Vielen Dank an
die Organisatoren des Turniers in Erfurt. Wir freuen uns schon, Euch
im Mai in Salzburg begrüßen zu dürfen – wir versprechen auch, dass
wir nicht mehr mit 4 Damen gegen Euch antreten werden! ;-)
Die
Schnüffler-Turnier-Reiseredaktion/SL – 1.2.05
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