Bericht vom

Turnier der Volleyballfreunde Erfurt

Bad Blankenburg v. 07.01.2005. – 09.01.2005

 

Hier könnt ihr die dazugehörigen Fotos betrachten

 

Turnier Erfurt 2005

7 kleine (darunter ein ganz ein kleiner ;-)) Schnüfflerlein fuhr’n nach Erfurt, mit dabei ein Keks;

einer fuhr allein zurück, da waren’s nur mehr 6! 

Ja, die Reise nach Erfurt hat eigentlich ziemlich ruhig begonnen – mag an der Uhrzeit gelegen sein – kein Schnüffler ist um 8.00 Uhr morgens wirklich fit!

Aber, damit sich das rasch bessert, haben sich die Schnüffler-Jungs im Bahnhofs-Resti gleich mal ein „Guten-Morgen-Bierchen“ reingezogen (= for our german-speaking guests: „zügig getrunken“) ... Und alles nur, weil sie mich wieder mal zu wenig ernst genommen haben, als ich angekündigt habe, dass ich 1 (in Worten: eine!) Flasche Bier für uns alle mitnehme – bald nach Abfahrt am Bahnhof Salzburg verstummte das Gelächter darüber und es taten sich die Schnüffler-Augen weit auf, als ich mein Fläschchen Bier = 3 l-Flasche selbstgebrautes Bockbier – aus der Tasche zog und ausschenkte ... Die Freude bei meinen Mitreisenden war enorm und der „Bock“ stellte bald alle ziemlich ruhig ...

Die weitere Zugfahrt mit dem ICE von München nach Erfurt war zweigeteilt – die Mädels (Andrea, Silvia und ich) schliefen den Schlaf der Gerechten, die Jungs (Gerhard, Peter, Otto, Börny) versuchten im Speisewagen wieder mal verzweifelt Kontakt mit unseren deutschen Lieblings-Nachbarn aufzunehmen, was nur teilweise gelang – wir scheinen momentan einfach nicht so in Form zu sein! ;-) 

In Erfurt angekommen, haben uns unsere beiden Berliner Adoptiv-Schnüffler-Kinder Dani und Dirk mit dem Berliner Shuttle-Service-Bus aufgesammelt und sehr komfortabel zum eigentlichen Ort des Geschehens gebracht. Die ebenfalls erwartete Abordnung der Kinder mit Lederhosen und Bierbrez'n in der Hand blieb leider aus, da dürfte sich mit dem Termin was geschoppt haben ...

Was soll ich sagen, die Freude über das Wiedersehen – bei manchen mehr, bei manchen weniger – ließ uns gleich wieder ins Pub der Hotelanlage ziehen und ein Bierchen zwitschern (f. o. g.-s. g. = gemütlich trinken). Ich glaubte ja zunächst an einen Scherz, als Gerhard meinte, wir könnten die Halle schon heute benutzen und noch ein wenig Volleyball spielen! Ja, es war aber doch kein Scherz, wenngleich ich gespannt war, wer jetzt – nach den üppigen lukullischen Genüssen im Zug und hier vor Ort – in der Lage sein würde, sich halbwegs flink am Volleyballfeld zu bewegen!

Aber, nachdem Schnüffler niemals scherzen - wenn’s um Volleyball geht – hieß es umziehen und ab in die Halle!

Der Zufall (aber so was gibt’s ja nicht, wie wir wissen ...) wollte es, dass wir 4 deutsche und 5 österreichische Volleyball-Virtuosen waren und so ein völlig emotionsloses (*ggggg*) Ländermatch: Deutschland : Österreich  spielen konnten (so emotionslos, dass Andrea beinahe die Scheidung eingereicht hätte, wäre sie mit Gerhard schon verheiratet ...).

Ich möchte hier wirklich überhaupt nicht in  cordoba’schen Wunden herumstochern und daher nur ganz kurz festhalten, dass das Team D (Andrea, Otto, Dani, Dirk) gegen das Team A (nomen est omen! – Silvia, Sabine, Gerhard, Peter, Börny) ganz klar (mit einem Satz Unterschied) unterlegen ist (und das, obwohl Dirk hier noch gar nicht seine Paradekünste im „Als-2-Meter-5-Mann-beim-Angriff-in-den-Block-des-Gegners-Pritschen“ eingesetzt hat! ;-) – diese Finesse hat er sich dann doch fürs Turnier aufgehalten!).

Was soll ich sagen, natürlich haben wir uns danach wieder etwas Leckeres zu trinken verdient gehabt! 

Nach diesem sportlichen Höhenflug und nach Beobachtung der potenziellen Turniergegner des Nachts an der Bar (und sicher auch, aufgrund der ein, zwei, drei Bierchens, die so mancher von uns getrunken hat), waren wir uns alle einig – wir sind die einzigen, die dieses Turnier gewinnen können, weil hier niemand ist, der uns Schnüffler schlagen könnte – keine der restlichen 15 Mannschaften! Hugh!

Und wie so oft im Leben – und erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt – ist die Durchschlagskraft und allgemeine Verfassung an dem einen Tag weniger gut, als an dem anderen Tag ...

Aber das wussten wir zu dem Zeitpunkt Gottseidank ja noch gar nicht und so genossen wir noch die sehr schnüfflerfreundlichen Bar-Angebote (zahl 1 Eristoff und trink 2), das Wiedersehen mit unseren Nürnberger Volleyballfreunden und unsere Gastgeber den von uns mitgebrachten Schnüfflerschnaps (manchen scheint der wirklich zu schmecken!) ... dabei waren wir uns zuerst gar nicht sicher, ob die Gastgeber überhaupt mitspielen können! Hätte ja sein können, dass sich die einen noch beim Bowling eine Kugel auf den Fuß fallen lassen und die anderen ihre Privatzimmer-Party nicht rechtzeitig abschließen können oder die Zimmertür nicht mehr aufbringen ... aber schlussendlich waren sie dann doch auch alle da und alles war gut!

Otto hat das alles ziemlich mitgenommen und um ganz sicher zu gehen, dass niemand abhanden kommt, hat er eine Back-hand-slice-fore-hand-grip-Technik entwickelt, die rundum für absolute Sicherheit sorgte. Allerdings war es für die meisten von uns zu schwierig, diese neue, sehr gefinkelte Grifftechnik so rasch zu erlernen und so zog der Rest der Truppe es vor, dann doch mal Richtung Zimmer aufzubrechen ... manche sind auch richtig angekommen. 

Am nächsten Tag ging’s schon früh in die Halle – für manche von uns war’s eindeutig zu früh ... Ich möchte jetzt nicht auf alle Details des Spielverlaufes eingehen – nur so viel: es gab dann doch 2 Mannschaften, die sich erdreisteten, uns Schnüffler zu schlagen! Nein, das soll jetzt auch keine Ausrede sein, dass diese beiden Mannschaften, die wir (blöderweise) in der Zwischenrunde beide in unserer Gruppe hatten, dann die Finalisten waren ... Wie heißt’s so schön, Hochmut kommt vor dem Fall, ...

Durch diese – zugegebenermaßen unglückliche Situation – landeten wir schließlich im Spiel um Platz 5. Nachdem nun wirklich Feuer am Dach war, mussten wir handeln und entschlossen uns, mit voller Frauenpower anzutreten: 4 Damen, 2 Herren (Muckenstrunz-Börny und Bamschabl-Dirk ...) ... der Gegner – Erfurt 3 – fühlte sich zunächst brüskiert, aber bald war klar, uns war’s mehr als ernst. In gewohnt weiblicher Konsequenz kämpften wir um jeden Punkte, setzten die Männer nur zu Überraschungs-Spielzügen ein (nur um zu verhindern, dass Dirk seine „In-den-Block-Pritsch-Finesse“ noch mal einsetzen will und Börny vielleicht noch eine Fensterscheibe einschießt und wir da noch Reparaturkosten übernehmen müssten ...) und siegten so schließlich knapp, aber nicht unverdient dieses Entscheidungsspiel!

Nachdem wir nun mit Platz 5 doch noch unser Gesicht wahren konnten, freuten wir uns auf die Siegesfeier mit Tanz und Gesang und ...

Angekündigt war vor der eigentlichen Siegerehrung noch ein Abendbuffet ... war auch spannend .... aber noch viel spannender war die Tatsache, dass wir urplötzlich 50 Euro aus der Schnüfflerkasse bar zu Verfügung hatten, die Gerhard als schweren Ballast ansah und möglichst rasch loswerden wollte. Schnüffler haben dafür immer rasch glorreiche Ideen parat: Tequila bis zum Abwinken! Also an die Bar!

Andrea, Silvia und ich waren also bereit, unserem Schnüffler-Chef Gerhard in dieser schweren Stunde beizustehen (in Wahrheit gut, dass wir gesessen sind!). Nach der dritten Runde sorgte der bewehrte Schnüffler Toast „Und Trinken“ für Erheiterung – nein, nicht bei den Gästen, bei uns selbst, o.k., nur bei mir, aber dafür so, dass es nahezu unmöglich schien, ihn auszusprechen ... nach einer weiteren Runde ging’s wieder „wie geschmiert“. Nach und nach gesellten sich derer mehrere zu uns, eine Nürnberger-Delegation, unser Peter, dann auch Otto, ... und plötzlich war’s vollbracht, die 50 Euro waren versorgt!

Und was für ein Timing, schon konnten wir in den Festsaal zur Siegerehrung schreiten!

Die Musikanlage war schon voll aktiviert – vielleicht fast ein wenig zu voll – aber das regelte sich dann alles mit der Zeit ganz gut. Die Siegerehrung ging rasch von statten. Sehr tapfer und widerstandsfähig zeigte sich der Senior-Turnierleiter, der den Schnüfflerschnaps wie Wasser trank und dann noch – gut, in einer etwas anderen Tonlage, aber immerhin – fortsetzte, als wäre (fast) nichts gewesen!

Die sonst sehr fröhliche Feier wurde kurz vom Abschiedsschmerz getrübt, den uns Börny verursachte (der einen mehr, dem anderen weniger), weil er noch um Mitternacht mit dem Zug zurück nach Salzburg fahren wollte ... versteh’ einer die Prinzen, und dann noch die so kleinen!

Wir hatten’s noch ganz fein, bis dann um ½ 3 die Musik abgedreht und so viel zu früh für einen Schnüffler die Tanzwertung beendet wurde. Wir sind uns dennoch sicher, dass wir diese Wertung eindeutig gewonnen haben – aber dafür gibt’s dann ja doch nie die gebührende Honorierung!

Auf jeden Fall war’s insgesamt wieder eine feine Sache, ein nettes Turnier, bei dem wir die Völkerverständigung zwischen unseren deutschen Freunden und uns Ösis wieder verfestigen konnten (manche mehr, manche weniger ...).

Was ich anregen möchte, beim nächsten Mal vielleicht auch Gelegenheiten einzuplanen, sich die Umgebung etwas anzusehen. Es soll hier ja auch interessante Sehenswürdigkeiten und beeindruckende Sozialprojekte geben (ua das OAKiH = "Insider" *gggg*) ...

Und so sind wir, ohne die Highlights der Umgebung gesehen zu haben, wieder zurück zum Bahnhof gebracht worden – thanx to Dirk und Dani! Die beiden haben sich wieder auf den Weg zurück nach Berlin gemacht und wir standen wieder einmal einsam und verlassen auf einem fremden Bahnhof herum.

Und erstaunlich, Bahnhöfe scheinen bei unseren männlichen Schnüfflerkollegen immer automatisch Durstgelüste auszulösen und so zog’s Gerhard und Peter gleich wieder ins Bahnhofs-Resti von Erfurt – unglaublich tief ... Wir Schnüfflerinnen und auch Otto zogen’s vor, am Bahnsteig zu warten, auch wenn’s etwas frostig war.

Was uns dann aber schon ein wenig verwunderte, waren die plötzlichen Warndurchsagen am Bahnsteig, dass Männer ihre Frauen nicht unbeaufsichtigt herumstehen lassen sollen ... Wer da wohl in der Gegend umherstreift? 

Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt: die Mädels schliefen, die Jungs zogen in den Speisewagen. Dennoch wäre der Umstieg in München noch fast zu einem turbulenten Highlight geworden: 1. hatten wir ca. 25 Min. Verspätung, was bedeutet hätte, dass wir unseren Anschlusszug nach Salzburg versäumen, 2. war Peter auf leichtem Konfrontationskurs mit einer jungen Mutter mit Tochter, die vor ihm aus dem Zug raus wollte, weil natürlich auch sie Probleme mit der Verspätung witterte, was wiederum Peter nicht zulassen wollte ... schlussendlich war es ein glücklicher Umstand, dass die beiden sich sehr „nett“ unterhielten, weil die gute Frau sich noch weniger auskannte, als wir und Peter und Gerhard ihr fachmännisch in Schnüfflermanier erklären konnten, wo sie hinmusste, wenn sie nach Innsbruck wollte.

Unerklärlich, was Schnüffler für junge Frauen so interessant macht, aber die kleine Tochter dieser Frau ist sehr vertrauensselig Gerhard nach gelaufen – nur halt auf den falschen Bahnsteig, weil wir ja nach Salzburg wollten. Aber Gerhard konnte der kleinen klarmachen – wie auch immer, das weiß ich jetzt nicht mehr genau – dass sie sich einen anderen suchen, oder zumindest sich umdrehen und ihrer Mutter nachlaufen sollte ... da brach wohl wieder der Gendarm im Chef durch ....

Was wir alle allerdings wiederum nicht verstanden haben ist, warum Gerhard überhaupt gelaufen ist! Vermutlich hat er im Speisewagen sitzend die Durchsage nicht mitbekommen, dass der Anschlusszug auf uns wartet in München – wir also eigentlich gar keinen Stress beim Umsteigen hatten ...! ... dass sich ein, zwei Weißbierchen so auf die Ohren schlagen können?

Spannend war auch noch, ob wir eventuell Börny am Weg noch irgendwie aufgabeln werden – nachdem er um 5.00 Uhr in der Früh verpasst hat, am richtigen Bahnhof aus- und umzusteigen und statt nach Salzburg dann schon auf dem Weg nach Wien war – hätt’s ja sein können, dass er auf seiner Odyssee auch wieder in München landet. Dann hätten wir ihn natürlich mit nach Hause genommen! 

Schlussendlich sind wir aber doch wieder alle höchstpünktlich (außer Börny) und kerngesund (außer Gerhard – wirkte ein wenig angeschlagen ;-)) in Salzburg angekommen. War eine feine, wie immer höchst amüsante Schnüffler-Reise ... Mal sehen, wo die nächste Reise hingeht!

Vielen Dank an die Organisatoren des Turniers in Erfurt. Wir freuen uns schon, Euch im Mai in Salzburg begrüßen zu dürfen – wir versprechen auch, dass wir nicht mehr mit 4 Damen gegen Euch antreten werden! ;-)

 

Die Schnüffler-Turnier-Reiseredaktion/SL – 1.2.05

 

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