Turnier Rostock 2005
Irgendwie kommt mir
unsere Reise wie das Lied von den "10 kleinen Negerleins" vor - bei
der Anreise allerdings die "Reverse-Version" (für BW: in umgekehrter
Reihenfolge/rückwärts herum ....) ...
Also Andrea und ich sind
schon des Donnerstags am späten Nachmittag gestartet - wir wollten
auf gar keinen Fall zu spät kommen! ... Aber es war anders als
sonst. Wir sind uns direkt etwas einsam vorgekommen ... so wenige
Schnüffler am Bahnsteig! Keine gesonderte Elektrolyt(=Bier)-Aufnahme
vor der Abreise! … es war so fremd! ;-)
Aber, wir sollten ja
noch wachsen, also mannschaftsteilnehmermäßig zumindest ... und auch
was die Flüssigkeitsaufnahme betrifft …
Die Zugfahrt von
Salzburg nach München war ganz o.k. – ohne besondere Vorkommnisse
sozusagen. Besonders freudig wurden wir dann allerdings in unserem
Schlafwagenabteil in München von einer netten norddeutschen Familie
willkommen geheißen! 2 Kleinstkinder (!!!) - eins geschätzte 8
Monate (!), eins geschätzte 4 Jahre ... und irrsinnig heiß auf
Salatgurke ... auf MEINE Salatgurke, die ich mir als Zug-Jause (f.o.g.s.g.:
kleiner Snack zwischendurch) mitgenommen hatte! Ich konnte gar nicht
so schnell Scheiben runter schneiden, wie die sie mir unter dem
Messer weggeschnappt hat ... diese entgangenen Elektrolyte (ja,
nicht nur Bier ist elektrolytisch, nur können Schnüffler so schlecht
Gurken trinken! ;-) ... fehlten mir dann vermutlich beim
entscheidenden Spiel am Samstag, gegen die "Old-Fritz-Junior's" ...
(ein kleiner Vorgriff zum Turnierverlauf ...!)
Getränkeversorgungsmäßig
haben Andrea und ich die Sachlage auch ein wenig unterschätzt - in
zwei Dosen Bier und einer Flasche Rotwein ist einfach auch nicht
mehr das drin, was schon mal drin war! ... und diesmal können wir’s
auch gar nicht gut auf unsere Männer schieben …! :-(( ...
Gut, der mit illustren
Gästen belegte Speisewagen hat uns dann auch nicht mehr länger als
bis kurz nach Mitternacht aktivieren können ... also zurück ins
Abteil zu unserer Familie, die Gottseidank, schon schlief (Gurke
hilft auch gegen Schlafstörungen – oder haben die Kleinen doch auch
was von unserem Bier abbekommen beim Jausnen? ... so gut geschlafen
die Kleinen aber auch!)
Rostock: Bei
herrlichstem Wetter angekommen hieß es sofort - raus aus dem Zug,
rein ins Café/Bistro und warten auf die nächsten beiden "Negerleins"
(von den "10 kleinen Negerleins" - nicht, dass da Gerüchte
aufkommen!) Sven und Ralf aus Lübeck. Die Jungs hatten’s ja leicht -
eine lockere 1,5stündige Autofahrt, die sie schon mal gemütlich zum
Üben unserer späteren Schlachtrufe nutzen konnten ("sauguat" - wurde
anscheinend bei jedem gelungenen Überholmanöver angebracht ... und
klingt immer wieder spannend, aus norddeutschen Mündern! ;-))) ...
Die herzlichen Begrüßungsszenen nach dem Eintreffen der beiden
konnten dann gleich fortgesetzt werden, als Sabine und Andi, die aus
Wien mit dem Flieger über Hamburg mit dem Zug (war das jetzt klar?!
;-)) angereist sind.
Bald war klar, wir sechs
passen mit samt dem Gepäck nicht in Svens süßen Golf - vor allem
nicht, wenn da im Kofferraum noch eine Kiste Bit-Sun eingestellt
ist! Wobei wir dann gerne auf die Mitfahrgelegenheit verzichtet
haben und dafür ein, zwei, ... Bit-Suns abbekamen!
Den Freitag verbrachten
wir dann noch in trauter 6-samkeit, erkundeten gemeinsam Rostock und
fielen bald mal in die, Andrea und Ralf so magisch anziehende,
"Kogge", eine Hafenkneipe der urigsten Art! Wir restlichen 4 sind
dann halt einfach mit - sind wir ein Team, oder was!? Das war zu
Mittag – also wieder mal ein mächtig guter Start in den Abend!
Anschließend gondelten
wir allerdings schon noch ein wenig durch die „City“ von Rostock.
Hier war bald klar, dass nicht alle die gleichen Geschäfte anziehend
fanden und so trennten sich unsere Wege …
Als ich mit Ralf dann
zum vereinbarten Zeitpunkt, am vereinbarten Ort ankam – war
natürlich niemand von den Anderen da! Was soll ich sagen – der
Verzweiflung nahe erkannten wir die Rettung in einem sich uns
offenbarenden Straßencafé! Bei herrlichem Sonnenschein nahmen wir
Platz.
Nach einem kurzen
Telefonat mit den „Abgängigen“ hieß es: „Wir sind sofort da!“ Sofort
heißt ja für mich direkt, unmittelbar (allerdings anscheinend nur
für mich!), also verstaubte ich alle in meiner Nähe sitzenden Gäste
des Cafés (während Ralf sich ewig für unsere Capuccis anstellen
musste), richtete uns allen einen netten 6er-Tisch ein und
verscheuchte alle Menschen, die geglaubt haben, dass ich diese Tafel
nur aus Spaß an der Freude so zusammengestellt habe … ein kurzer
Blick in meine unverständlichen, funkelnden Augen (böse Zungen
behaupten auch, ich hätte Krallen ausgefahren – hab ich aber gar
nicht! Ne!) … ließ sie alle etwas zurückschrecken und wortlos wieder
gehen (na, ganz so schlimm war’s dann auch nicht, glaub ich …) ….
Nach einer halben Stunde kam ich mir dann allerdings schon selber
latent lächerlich vor mit dieser Ansage und es hätte nicht mehr viel
gebraucht, da hätte ich den nächst Besten (…also zumindest den
nächst besten hübschen jungen Männern – wenn schon, denn schon !
;-))) einen Platz neben mir überlassen! Gerade noch rechtzeitig
kamen sie dann, der Rest unseres Haufens – alle – fast alle –
eingedeckt mit neuen Turnschuhen (… als ob’s bei uns keine gäbe ….).
Danach waren wir dann
alle ziemlich geschlaucht – die einen vom Einkaufen, ich vom
Platzverteidigen, … und wir wollten nun endlich aufs Schiff. Nur war
ja klar (mit den Einkäufen jetzt auch noch!), dass wir ja alle
zusammen nicht in Svens Kiste (hier meine ich das Auto, nicht das
Bit-Sun!) passen! Nach einem kurzen Telefonat mit Turbo-Arne, der
aber noch mit Arbeiten und Kinderversorgen und und und beschäftigt
war, hatten wir dann bei Turbo-Andreas Glück, der uns mit seinem
privaten Großraum-Taxi aufs Quartier- und Party-Schiff, die
Likedeeler brachte.
Hier sollten wir aber
nicht lange Verweilen, weil uns der Hunger ... und unsere
Osteroder-Geharzte-Hexen-Volleyballfreunde (oder so ähnlich heißen
die jetzt!) wieder in die Kneipe riefen - jawohl, in die Kogge!
Hier ging’s dann völlig
rund! Die Turbos hatten doch glatt ein uriges Ostsee-Gesangsduo für
uns organisiert (danke Turbos!!! War nicht notwendig!!!) … die uns
die Ohren voll trällerten – oder nein, es war gar nicht das Duo, es
war der Chor der Turbo-Osteroder-Lübecker-Volleyball-Hexen
…zumindest klang’s teilweise so (also zumindest immer, wenn wir
Salzburg mitgeträllert haben! ;-) … Nein, aber es war mächtig nett …
nur, dass diese Luftballons allesamt nicht wirklich strapazierfähig
waren, hat ein wenig genervt, aber sonst …
Nachdem wir ausgiebigst
gesungen, gegessen und getrunken hatten, ging’s mit 2 Taxis zurück
aufs Schiff … hier wollte dann auch noch niemand so richtig in seine
Kajüte und so trafen sich alle noch in der Captains-Kabine … einige
SpielerInnen der gegnerischen Mannschaften waren schon da, nachdem
ich aber das Jahr davor nicht dabei war kannten die mich und ich sie
nicht … Plötzlich trudelte noch eine „fremde“ Volleyballkollegin
herein mit der Ansage: „Sind die Ösis auch schon da?“ … Well, here
we go! Ein kurzer verstörter Blick … aber bald war mir klar, für die
Ossis haben Ösis prinzipiell wenig bis keine Haare am Kopf,
permanent verschwitzte T-Shirts an und können außer „Uuuuuund
Trinken“ nichts reden. Sie konnten sich also nur so richtig an Franz
und Gerhard erinnern, vom letzten Jahr! ;-)
Ich hab dann
missionarische Arbeit geleistet und sie aufgeklärt, dass manche Ösis
durchaus Haare am Kopf haben und wir außer manchmal etwas zu
trinken, hin und wieder auch etwas essen und ganz normal reden
können. Also hatte es doch schon eine Funktion, dass ich dabei war,
diesmal …;-)
Nachdem wir dann mit
unserer missionarischen (also ich mit meiner halt) Art, alle aus der
Captains-Kajüte vertrieben hatten und nur noch Andrea, Ralf, Sven
und ich über waren, wähnten wir uns schon als Bar-Sieger des
Vorabends zum Turnier! Am nächsten Tag sollten wir dann aber
erfahren, dass sich der Rest nur vom Unter- aufs Oberdeck
vertschüsst hatte – zum Rauchen nämlich! Zu spät!
Der Turniertag: Ein
kurzes Frühstück und ab in die Halle! Zunächst beobachteten wir ja
noch, wie „unser“ (vermeintlicher) Rettungsring, also die
Siegestrophäe, von Bord getragen wurde, in der Früh … den wollten
wir ja gewinnen und mit nach Hause bringen!
Vor der Halle gab’s dann
noch die Komplettierung unserer „8 kleinen Negerleins“ – Dirk und
Antje aus Berlin waren auch gerade eingelaufen und wir freuten uns,
sie zu begrüßen. Wir dürfen’s natürlich niemanden sagen, eigentlich,
weil Dirk ja eigentlich krank war (Falls sich in diesen Bericht ein
Bfa'ler/eine Bfa'lerin verirrt: Dirk sah auch sehr schlecht aus!!!!
Liebe Bfa’ler wirklich, sehr schlecht und er hätte bei Euch sicher
nicht die Leistung bringen können! Bei uns war’s ja egal, weil wir
spielen ja nicht, weil wir gewinnen müssen! I wo!!! ;-)))).
Also total komplett und
voll fit (3 unserer Herren von grippalen Infekten gezeichnet und
angeschlagen, …!) ging’s in die Halle und zum Aufwärmen!
Die ersten beiden Spiele
waren auch eine „gemähte Wiese“, dann kam das alles entscheidende
Spiel gegen die „Old-Fritz-Juniors“ …. So zerfahren hab ich uns ja
noch nie erlebt (kein Wunder, wir haben ja auch noch nie
zusammengespielt ;-) !) … aber trotzdem, sehr unrund die Sache, was
dann auch zu einer klaren 0:2-Niederlage führte! Große
Niedergeschlagenheit ob der befürchteten (und sich später
bewahr-heitenden) Tatsache, dass wir damit den Rettungsring wieder
nicht gewinnen können, bekämpften wir dann sofort mit einer Runde an
der Turbo-Büffet-Bar! Das half zumindest ein wenig über das Tief
hinweg …
Sonst lief’s – bis auf
den 2. Satz gegen die Lübbener (wobei wir ja den ersten Satz mit +16
Punkten gewonnen hatten!!!) mächtig gut … insgesamt war’s dann aber
eben leider nur Platz 3 – was kurzweilig eine kleine Depression bei
uns (o.k., bei mir!) auslöste, die mit dem ersten Bit-Sun nach der
Halle aber sofort wieder verflogen war!
Der Abend gehörte dann
uns, also uns allen, und wir setzten all unsere Hoffnungen auf
unsere Spezialdisziplinen: Gesangs-, Tanz- und Barwertung.
Ich finde ja, die
Tanzwertung haben Ralf und ich gewonnen, weil wir die ersten waren,
die getanzt haben, nämlich noch bevor die Abendveranstaltung
losgegangen ist schon am Parkplatz – neben der Kiste Bit-Sun.
Die Barwertung war da
schon etwas aufwändiger heuer. Die versuchte diesmal Andrea wirklich
aufopferungsvoll und wacker zu erringen. Wenngleich all ihre
Bemühungen, ein einfach nicht in die Kajüte gehen wollendes junges
Pärchen abzuschütteln (wahrscheinlich konnten die beiden nur die
Frage nicht klären: „Gehen wir zu Dir, oder gehen wir zu mir?“ –
hatten wohl beide keine Einzelkajüte!) – o.k., gegen so was ist
schwer anzukämpfen und die können aber eigentlich gar nicht mehr als
Teilnehmer der Barwertung gewertet werden, weil’s ja hier gar nicht
mehr um die Bar ging … ich finde daher: Andrea hat in Rostock
eindeutig die Barwertung für uns Schnüffler gewonnen! GRATULIERE,
liebe Andrea!
Gesungen haben wir
diesmal auch weniger, weil wir mehr an der Bar oder an Deck
gestanden sind, um uns zu laben …
Zu erwähnen ist noch,
dass wir den Ossis einen neuen Brauch beigebracht haben: Das
Trophäen stehlen und wieder auslösen lassen! Hat prima geklappt! Als
ich mir den Rettungsring, der da so unbeaufsichtigt auf dem Tisch
herumlag schnappte, kam es allerdings zu einem unvorhergesehenen
Zwischenfall – nämlich: alle Damen der Siegermannschaft stürzten
sich auf mich und rissen an dem Rettungsring, dass es mir schon
Angst und Bange wurde - aber nein, ich ließ natürlich nicht locker
(bin ich Widder, oder was!?)! … in meiner Not rief ich aber den Chef
der Old-Fritzen und erklärte ihm die Sachlage, dass ich den Ring ja
nicht wirklich stehlen, sondern eben nur kurz entwenden wollte und
gegen ein, zwei, drei Ramazottis auch bereit wäre, ihn wieder
herzugeben … ich stieß hier auf totales Verständnis und die Damen
ließen dann auch wieder ab von mir und dem Ring und alles war gut!
(schwitz und schnauf!) … aber so ist das mit Bräuchen aus fremden
Ländern …
Ja, am nächsten Tag –
keiner hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir die Uhren
irgendwann mal in der Nacht umgestellt haben – bin ich natürlich
prompt eine Stunde zu früh auf – diese Stunde sollte mir den ganzen
Tag über fehlen – mein Kopf wird es mir nie verzeihen – Gottseidank
war Andrea weniger nachtragend!
Völlig fit (na ja) und
gut gelaunt ging’s dann nach dem Frühstück und Verabschieden der
anderen Mannschaften noch gemeinsam nach Warnemünde! Nette
Hafenstadt auch – mit Fischmarkt und Promenade. Sabine, Andi und
Andrea entschieden sich spontan für eine echte
Hochsee-Mini-Kreuzfahrt (das hätten weder mein Kopf noch mein Magen
vertragen zu dem Zeitpunkt – einer der Ramazottis vom Vortag muss
etwas gehabt haben!!!), Sven bereitete sich schon auf die Autofahrt
vor und „kümmerte“ sich eine Stunde um sein Auto, Ralf und ich
gingen in der Zwischenzeit stundenlang den Strand auf und ab
(Frischluft tut einfach gut!) … Nach 2 Stunden trafen wir uns alle
wieder, aber nur kurz, weil’s dann schon wieder Abschiednehmen hieß.
Das „10 kleine Negerlein-Spiel“ (das wir halt nur zu 8 gespielt
haben) ging ja schon am Morgen los, als uns Antje und Dirk
verließen, nun gaben wir Sven und Ralf wieder frei, dann
vertschüssten sich Sabine und Andi in Rostock noch in ihren Zug nach
Hamburg und so standen Andrea und ich wieder alleine da! Wie am
Anfang. So schnell geht’s. Drei schöne Tage waren wieder um. Schade!
War wieder ein super nettes Turnier. Die Multikulti-Besetzung hat
sich wieder mal sehr bewährt. Freue mich auf ein Wiedersehen und auf
nächstes Jahr in Rostock (auf dass wir dann endlich dieses Ding mit
nach Hause nehmen können!) ;-) … Danke Turbos, war ein super
Turnier! Wir wünschen Euch noch eine schöne, ruhige, schnüfflerfreie
Zeit – bis zum nächsten Mal!
Markant-impulsive Grüße
aus Salzburg von
Sabine
und dem Multikulti-Team „SchnüBerLü’s"
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