Bericht vom

Schnüfflerturnier in Wien

vom 07.06. bis 10.06.2007 

Hier könnt ihr die dazugehörigen Fotos betrachten

 

Wien, Wien nur Du allein ...

Zum eigenen Turnier selber 300 km anreisen müssen, hm, wem kann so was nur einfallen ... Gut, man muss dazu sagen, wir Ösis neigen schon ein klein wenig zur oft grenzenlosen Selbstüberschätzung, aber — manchmal wachsen wir dabei auch über uns hinaus ... 

Das Schnüffler-Turnier 2007 wurde also in Wien ausgetragen. Wien, die Stadt der Musik, der Schrammeln (= Altwiener-Geigen-Ensemble), der Sachertorte und der Heurigen (= muss ich jetzt ja nicht mehr erklären, nach dem Donnerstag Abend zu Grinzing ...).

Am Mittwoch brachen die ersten SchnüfflerInnen also von Salzburg auf nach Wien, um mit den Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten vor Ort zu beginnen. Eine logistische Herausforderung war es, die Versorgung unserer zu erwartenden 223 Gäste mit flüssiger und fester Nahrung im fernen Wien sicher zu stellen. Dazu waren übrigens ua 1.680 0,5 l-Flaschen Bier und Radler, 32 Flaschen Vodka bzw. Rum oder 120 Flaschen Eristoff Ice (die allerdings nur bis Donnerstag hielten) notwendig.

Möchte ja nichts sagen, aber ganz schöne Saufnasen, unsere Gäste! ;-) 

Unser fleißiger Aufbautrupp am Mittwoch wurde als bald schon von den ersten Gästen, den Mädels aus der Schweiz, die sich heuer unsere Alt-Schnüffler + Ralfilein aus Lübeck zur Verstärkung (???? ;-)) „eingekauft“ haben, Rostock, mit der Vorhut: Turbo-Gabi und Non-playing-Captain Bodo, Europol, die favorisierten Anwärter auf die Barwertung und später auch noch den Münsterern, absolute Scnüfflerturnier-Neulinge, die sich aber mehr als einfach nur eingefügt haben ... bei der feierlichen Einweihung der Schnüfflerbar unterstützt. Es ist einfach netter, mit Freunden zu feiern als alleine! Aber so aufopferungsvoll hätt’s auch wieder nicht sein müssen. Miikka, Mr. 1000%o-Europol hat den Fehdehandschuh von Börny aufgegriffen und ihm gezeigt, wo der Bartel den Most herholt oder eben, dass Finnen ganz schön was vertragen. Aber ich glaube, Börny wollte durch die krokodilartige Fortbewegungsweise auf dem Nachhauseweg nur vermeiden, in Erinnerung an das letzte Ammersee-Turnier, dass ihm ein ähnlich „ohrges“ Schicksal widerfährt wie Peter damals ...  Börny hab ich dann den ganzen nächsten Tag nicht gesehen, wohingegen Miikka schon wieder zeitig zum Frühstücksbier an der Bar stand. Das lass ich jetzt mal unkommentiert so stehen. 

Donnerstag füllten sich dann rasch die Reihen, Gänge und Zimmer. Die restlichen SchnüfflerInnen und Gäste aus nah und fern trafen nach und nach alle ein — außer Gutsmuths, die wollten besonders schlau sein und sich noch eine Nacht länger ausschlafen! (Hat aber überhaupt nichts genutzt! ;-) – Anmerk. d. Red.). Und um 13.00 Uhr stand schon der erste Programmpunkt auf dem Plan: Die Stadtführungen, durchgeführt von Barbara, Milch-Sabine und mir. 65 angemeldete Gäste teilten wir in 3 gleichmäßige Gruppen und marschierten zeitversetzt los. Also ich mit meiner Truppe besonders zeitversetzt, weil wir schon vor Abmarsch auf einen Teilnehmer aus Lübeck warteten (was uns im Laufe der Tour noch das eine oder andere Mal passieren sollte – die Lübecker immer! ;-)) – aber wir hatten ja Zeit, dachte ich zu dem Zeitpunkt noch! Gut also dann, (fast Stunden später) kamen auch wir los – danke Norman, dass Du nicht noch mal aufs Zimmer bist, um Dich heurigengerecht zu adjustieren, wir stünden ja heute noch an der Schnüfflerbar – weil sich nämlich die immer durstigen Berliner das Warten auf Norman mit einem kühlen Bier versüßen wollten. Dann war der Eine endlich da und dafür mussten wir wieder auf die Anderen warten, bis die ihr Bier ausgetrunken hatten ... dann musste der erste aufs WC ... Wen wundert’s da, dass ich mein ambitioniertes 14 Stationen umfassendes Sightseeing-Programm nicht durchgebracht habe!?

Gut mit Lübeck, Berlin und der Schweiz hatte ich natürlich keine einfache Gruppenkonstellation beisammen (hatte zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht geahnt, was mich am nächsten Tag noch erwarten sollte!!! ;-)), und durch den am Feiertag geschlossenen (! :-( ...) Naschmarkt ging’s zugegebenermaßen schneller als ich dachte durch ... Man könnte aber auch sagen, dass es an und für sich an beiden Tagen viel zu heiß war, durch eine Großstadt zu marschieren, aber am Donnerstag sind wir zumindest bis Station 11 = Stephansdom gekommen und, ich hatte nur den Verlust von 6 Personen zu verzeichnen, wobei 4 davon freiwillig aufgegeben haben: Die Lübecker Jungs litten unter akutem Schwäche- und Müdigkeitsanfall – was mir auch irgendwie klar ist, weil die im hohen Norden ja kaum Temperaturen über 15° C gewohnt sind und daher mit 28° C schwerst überfordert waren! Tja, und Rolli und Ralf, also das war so: Wir haben die beiden im gemütlichen Museumsquartier-Areal aus den Augen verloren und standen vor der Frage, alle auszuschwärmen und nach den beiden zu suchen oder sie ihrem Schicksal im Großstadt-Dschungel zu überlassen ... ich sag jetzt nicht, wie die Abstimmung ausfiel – aber wir gingen ohne die beiden weiter (konnte ja auch keiner ahnen, dass keiner der beiden sein Mobiltelefon dabei hatte, was eine Fernabstimmung dann tatsächlich unmöglich machte ... hm).

Aber es gab dann schlussendlich ein glückliches Wiedersehen beim Abendprogramm-punkt: Dem Heurigen. Und die beiden haben mich auch nicht aufgefressen und sahen auch nicht besonders abgekämpft aus, find ich (Bussi, Rolli und Ralf!). 

Ja, die Heurigenpartie war das nächste Großereignis – schließlich geht man ja nicht jeden Tag zu 206t in einen Buschenschank. Wir fielen also wie ein Heuschreckenschwarm in den Heurigen-Gastgarten ein und blieben dort bis zur Sperrstunde und genossen die laue Sommernacht ... allerdings hatten einige doch wieder zuwenig zu trinken bekommen, hatten noch durst und kehrten nach der Rückkehr in die Unterkunft gleich mal wieder bei der permanent geöffneten (24/4) Schnüfflerbar ein ... So weit ohne besondere Vorkommnisse und höchst gesittet, weil Gogo gab’s dann erst am Freitag Nacht ... 

Aber zuvor wurde Freitag am Morgen endlich der eigentliche Grund der Zusammenkunft, das Volleyballturnier, eröffnet (hätt ich jetzt schon fast vergessen, Volleyball haben wir auch gespielt, na klar! ;-)). Die einen waren mehr, die anderen weniger fit, aber alle waren da und zeigten, was sie, trotz Schlafmangel und übermäßigem Alkoholkonsum drauf hatten, ... na ja, ... Aber Mittag war’s auch schon wieder aus mit der Vorrunde und die nächste Runde Stadtführungen stand auf dem Programm. Diesmal mit einer leichten Unausgewogenheit was die Mengenaufteilung betraf: Barbara hatte ihre ca. 17 Pax, ich meine 32 (!) und Andi ging mit den Würzburgern alleine in sehr intimem Rahmen gemütlich nach Schönbrunn. Da ist’s ja auch gar kein Wunder, dass mir wieder der/die eine oder andere abhanden kommen musste, oder? Gut, das Team Heinsberg hat sich geschlossen in den Naschmarkt verliebt, oder hatten die einfach nur Hunger und Durst, was weiß ich, auf jeden Fall brachten sie mir schonend aber doch mit Nachdruck bei, dass sie es hier gemütlicher fänden, als weiter von mir geführt zu werden (oder ist das nur so bei mir angekommen? ;-)) und München hat erkannt, das Einzige, was es bei ihnen nicht gibt, ist ein anständiges Kaffeehaus und überhaupt geht man bei der Hitze keine Stadtführung und haben ihrem Koffeinverlangen nachgegeben und sich ebenfalls ausgeklinkt. Und nachdem ich dann den Rest der noch Weitergehens-Willigen im Naschmarkt-Trubel alle wieder gefunden und eingesammelt hatte, war’s schon etwas spät und erst Station 4 (von 14!!!) in meinem Tourplan erreicht! Um das Thema, wie die Stadtführung selbst auch, abzukürzen, wir schafften noch Station 5 – mit einem Einkehrschwung am Spittelberg (wir waren einfach alle am Dehydrieren!) – und hatten dann mächtig zu tun, um den nächsten offiziellen Programmpunkt, die Sonderfahrt mit der Straßenbahn (= Bim) entlang der Ring-Linie bis in den Prater noch rechtzeitig zu erwischen.

(Für alle, die es interessiert zu wissen, was sie versäumt haben: Im Anschluss an den Bericht stelle ich die schriftlichen Unterlagen zur geplanten Tour ein ... soll ja nicht ganz umsonst gewesen sein der Vorbereitungsaufwand! ;-)). 

Nicht, dass ich beleidigt gewesen wäre, weil mich massenweise die ReiseteilnehmerInnen verlassen hatten, nein, ich doch nicht ... ich hatte bloß einen außer-schnüfflerischen Termin und konnte daher leider der Bim-Fahrt und Schweizerhaus-Stelzeness-Session nicht beiwohnen. Soll aber ziemlich heiß gewesen sein – kein Wunder, bei knapp 200 Personen in einem kleinen Straßenbahnzug ... übrigens wurden bei der doch nicht all zu langen fahrt 200 Brezen und 8 Paletten Bier konsumiert! ... es war einfach viel zu heiß für die Stadt!

Auch nur vom Hören-Sagen weiß ich, dass es auch des Nachts an der Schnüfflerbar ziemlich heiß hergegangen sein soll ... wenn Nordlichter in den Süden kommen, immer gefährlich ... aber ich gehe davon aus, dass unsere Profi-Barkeeper, Gertschi, Martl, Wasi und Steff, die Lage (oder sonst wen ...) stets fest im Griff hatten! ;-) ... und wer weiß, wie man permanenten Edding 350 rückstandsfrei vom Körper bekommt, könnte in Alfdorf eine gefragte Person sein ... 

Aber, nichtsdestotrotz stand am Samstag — tagsüber — alles im Zeichen des Volleyballs. Heiße Wettkämpfe wurden geboten, knappe Spielergebnisse erzielt (lieber BerlinerInnen, danke für das verhaute Service vor dem Schlusspfiff und damit den einen Punkt zum Sieg für uns! ;-)), keine groben Verletzungen — zumindest keine sichtbaren und ein verdienter Sieger: Die Hausherren, Zölli & PartnerInnen, die natürlich die Halle, ihre Wind- und sonstigen Verhältnisse bestens kannten und entsprechend ausnutzten. Vielleicht aber auch ein wenig deshalb, weil sie — bis auf Evi, die seit Mittwoch an der Schnüfflerbar die Stellung hielt — die ausgeschlafenste Mannschaft war.

Aus Schnüfflersicht stand — während das Finale im Gange war, wo wir heuer ja gar keine Zeit dafür gehabt hätten und daher nicht drin waren ;-) — die nächste große Herausforderung an: Die Schnüfflerbar musste vom 2. OG in das 7. OG zur Abendveranstaltungsräumlichkeit transferiert werden! Abgesehen von unserem Arbeits- und Koordinationsaufwand, war es für unsere Gäste natürlich das absolute Drama, weil 1,5 Stunden keine Schnüfflerbar, das gab’s seit der Bareröffnung am Mittwoch, um 16.00 Uhr nie! Schmerzhaft, für viele.

Aber ab 19.30 Uhr war wieder alles gut! 

Punkt 20.00 Uhr wurde das Buffet eröffnet und was noch viel feiner war – die Dachterrasse! Über den Dächern von Wien, open air, unter Beobachtung des Sonnenunter- und –aufganges fand das Turnier — im wahrsten Sinne des Wortes — seinen Höhepunkt und krönenden Abschluss. Die Siegerehrung von Gerhard und Franz gewohnt kurzweilig gestaltet, wurde diesmal von Martin’s Frau, Hanni, percussionmäßig rhythmisch unterstützt. Die Schnüfflertaler-Ziehung fand mit „Genial daneben“ einen Sieger, der die Schnüfflertorte gut zum Versüßen des Turnierergebnisses (= rote Laterne) brauchen konnte, was uns natürlich sehr freut! Die Enttäuschung einiger Teams, die vermutlich ein paar mehr Schnüfflertaler in der Box hatten, war groß, hier nicht gezogen worden zu sein. Nach der offiziellen Auszählung gab es aber auch hier einen verdienten Sieger: Europol mit 48 Schnüfflertalern, knapp gefolgt von Westfalen mit 41 Stück. Der gebührende Preis, eine Flasche feinsten österreichischen Schnapses hielt sich dann nicht lange im Gebinde – die Freude über den Sieg war einfach übergroß.

Die letzte Nacht auf der Dachterrasse der BFA ist sicher für die meisten unvergesslich – war ja schon fast kitschig: Laue Sommernacht, sternenklar, lauter nette Menschen, die so etwas genießen können ... Wahnsinn!

Für einige war’s dann schon der 3 Sonnenaufgang, den sie in Wien beobachten konnten, nicht war, Axl, und vermutlich wird’s für viele nicht der letzte gewesen sein ... wer weiß, vielleicht richten wir ja das nächste Schnüfflerturnier wieder in Wien aus — jetzt wissen wir ja, dass es funktioniert ... 

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Gästen, für die aktive, sympathische, angenehme und faire Teilnahme an ALLEN Disziplinen (ja, Börny, auch Deine Niederlage gegen Miikka passierte in einem fairen Wettstreit! ;-)) ... dass Ihr bei allem Sinn und Unsinn mitgemacht habt und für die schönen Stunden, die verflogen sind wie der Sturmwind ...

Wir freuen uns aufs Wiedersehen – irgendwo, irgendwann, irgendwie

Die Schnüffler aus Salzburg

Die Schnüffler-Turnier-Redaktion/SL – 14.06.2007

 

 Hier könnt ihr die dazugehörigen Fotos betrachten
zurück zur Übersicht 2007