Wien, Wien nur Du
allein ...
Zum eigenen Turnier
selber 300 km anreisen müssen, hm, wem kann so was nur einfallen ...
Gut, man muss dazu sagen, wir Ösis neigen schon ein klein wenig zur
oft grenzenlosen Selbstüberschätzung, aber — manchmal wachsen wir
dabei auch über uns hinaus ...
Das Schnüffler-Turnier
2007 wurde also in Wien ausgetragen. Wien, die Stadt der Musik, der
Schrammeln (= Altwiener-Geigen-Ensemble), der Sachertorte und der
Heurigen (= muss ich jetzt ja nicht mehr erklären, nach dem
Donnerstag Abend zu Grinzing ...).
Am Mittwoch brachen
die ersten SchnüfflerInnen also von Salzburg auf nach Wien, um mit
den Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten vor Ort zu beginnen. Eine
logistische Herausforderung war es, die Versorgung unserer zu
erwartenden 223 Gäste mit flüssiger und fester Nahrung im fernen
Wien sicher zu stellen. Dazu waren übrigens ua 1.680 0,5 l-Flaschen
Bier und Radler, 32 Flaschen Vodka bzw. Rum oder 120 Flaschen
Eristoff Ice (die allerdings nur bis Donnerstag hielten) notwendig.
Möchte ja nichts
sagen, aber ganz schöne Saufnasen, unsere Gäste! ;-)
Unser fleißiger
Aufbautrupp am Mittwoch wurde als bald schon von den ersten Gästen,
den Mädels aus der Schweiz, die sich heuer unsere Alt-Schnüffler +
Ralfilein aus Lübeck zur Verstärkung (???? ;-)) „eingekauft“ haben,
Rostock, mit der Vorhut: Turbo-Gabi und Non-playing-Captain Bodo,
Europol, die favorisierten Anwärter auf die Barwertung und später
auch noch den Münsterern, absolute Scnüfflerturnier-Neulinge, die
sich aber mehr als einfach nur eingefügt haben ... bei der
feierlichen
Einweihung der Schnüfflerbar unterstützt. Es ist
einfach netter, mit Freunden zu feiern als alleine! Aber so
aufopferungsvoll hätt’s auch wieder nicht sein müssen. Miikka, Mr.
1000%o-Europol hat den Fehdehandschuh von Börny aufgegriffen und ihm
gezeigt, wo der Bartel den Most herholt oder eben, dass Finnen ganz
schön was vertragen. Aber ich glaube, Börny wollte durch die
krokodilartige Fortbewegungsweise auf dem Nachhauseweg nur
vermeiden, in Erinnerung an das letzte Ammersee-Turnier, dass ihm
ein ähnlich „ohrges“ Schicksal widerfährt wie Peter damals ...
Börny hab ich dann den ganzen nächsten Tag nicht gesehen, wohingegen
Miikka schon wieder zeitig zum Frühstücksbier an der Bar stand. Das
lass ich jetzt mal unkommentiert so stehen.
Donnerstag füllten
sich dann rasch die Reihen, Gänge und Zimmer. Die restlichen
SchnüfflerInnen und Gäste aus nah und fern trafen nach und nach alle
ein — außer Gutsmuths, die wollten besonders schlau sein und sich
noch eine Nacht länger ausschlafen! (Hat aber überhaupt nichts
genutzt! ;-) – Anmerk. d. Red.). Und um 13.00 Uhr stand schon der
erste Programmpunkt auf dem Plan: Die Stadtführungen, durchgeführt
von Barbara, Milch-Sabine und mir. 65 angemeldete Gäste teilten wir
in 3 gleichmäßige Gruppen und marschierten zeitversetzt los. Also
ich mit meiner Truppe besonders zeitversetzt, weil wir schon vor
Abmarsch auf einen Teilnehmer aus
Lübeck
warteten (was uns im Laufe der Tour noch das eine oder andere Mal
passieren sollte – die Lübecker immer! ;-)) – aber wir hatten ja
Zeit, dachte ich zu dem Zeitpunkt noch! Gut also dann, (fast Stunden
später) kamen auch wir los – danke Norman, dass Du nicht noch mal
aufs Zimmer bist, um Dich heurigengerecht zu adjustieren, wir
stünden ja heute noch an der Schnüfflerbar – weil sich nämlich die
immer durstigen Berliner das Warten auf Norman mit einem kühlen Bier
versüßen wollten. Dann war der Eine endlich da und dafür mussten wir
wieder auf die Anderen warten, bis die ihr Bier ausgetrunken hatten
... dann musste der erste aufs WC ... Wen wundert’s da, dass ich
mein ambitioniertes 14 Stationen umfassendes Sightseeing-Programm
nicht durchgebracht habe!?
Gut mit Lübeck, Berlin
und der Schweiz hatte ich natürlich keine einfache
Gruppenkonstellation beisammen (hatte zu dem Zeitpunkt allerdings
noch nicht geahnt, was mich am nächsten Tag noch erwarten sollte!!!
;-)), und durch den am Feiertag geschlossenen (! :-( ...) Naschmarkt
ging’s zugegebenermaßen schneller als ich dachte durch ... Man
könnte aber auch sagen, dass es an und für sich an beiden Tagen viel
zu heiß war, durch eine Großstadt zu marschieren, aber am Donnerstag
sind wir zumindest bis Station 11 = Stephansdom gekommen und, ich
hatte nur den Verlust von 6 Personen zu verzeichnen, wobei 4 davon
freiwillig aufgegeben haben: Die Lübecker Jungs litten unter akutem
Schwäche- und Müdigkeitsanfall – was mir auch irgendwie klar ist,
weil die im hohen Norden ja kaum Temperaturen über 15° C gewohnt
sind und daher mit 28° C schwerst überfordert waren! Tja, und Rolli
und Ralf, also das war so: Wir haben die beiden im gemütlichen
Museumsquartier-Areal aus den Augen verloren und standen vor der
Frage, alle auszuschwärmen und nach den beiden zu suchen oder sie
ihrem Schicksal im Großstadt-Dschungel zu überlassen ... ich sag
jetzt nicht, wie die Abstimmung ausfiel – aber wir gingen ohne die
beiden weiter (konnte ja auch keiner ahnen, dass keiner der beiden
sein Mobiltelefon dabei hatte, was eine Fernabstimmung dann
tatsächlich unmöglich machte ... hm).
Aber es gab dann
schlussendlich ein glückliches Wiedersehen beim Abendprogramm-punkt:
Dem Heurigen. Und die beiden haben mich auch nicht aufgefressen und
sahen auch nicht besonders abgekämpft aus, find ich (Bussi, Rolli
und Ralf!).
Ja, die Heurigenpartie
war das nächste Großereignis – schließlich geht man ja nicht jeden
Tag zu 206t in einen Buschenschank. Wir fielen also wie ein
Heuschreckenschwarm in den Heurigen-Gastgarten ein und blieben dort
bis zur Sperrstunde und genossen die laue Sommernacht ... allerdings
hatten einige doch wieder zuwenig zu trinken bekommen, hatten noch
durst und kehrten nach der Rückkehr in die Unterkunft gleich mal
wieder bei der permanent geöffneten (24/4) Schnüfflerbar ein ... So
weit ohne besondere Vorkommnisse und höchst gesittet, weil Gogo
gab’s dann erst am Freitag Nacht ...
Aber zuvor wurde
Freitag am Morgen endlich der eigentliche Grund der Zusammenkunft,
das Volleyballturnier, eröffnet (hätt ich jetzt schon fast
vergessen, Volleyball haben wir auch gespielt, na klar! ;-)). Die
einen waren mehr, die anderen weniger fit, aber alle waren da und
zeigten, was sie, trotz Schlafmangel und übermäßigem Alkoholkonsum
drauf hatten, ... na ja, ... Aber Mittag war’s auch schon wieder aus
mit der Vorrunde und die nächste Runde Stadtführungen stand auf dem
Programm. Diesmal mit einer leichten Unausgewogenheit was die
Mengenaufteilung betraf: Barbara hatte ihre ca. 17 Pax, ich meine 32
(!) und Andi ging mit den Würzburgern alleine in sehr intimem Rahmen
gemütlich nach Schönbrunn. Da ist’s ja auch gar kein Wunder, dass
mir wieder der/die eine oder andere abhanden kommen musste, oder?
Gut, das Team Heinsberg hat sich geschlossen in den Naschmarkt
verliebt, oder hatten die einfach nur Hunger und Durst, was weiß
ich, auf jeden Fall brachten sie mir schonend aber doch mit
Nachdruck bei, dass sie es hier gemütlicher fänden, als weiter von
mir geführt zu werden (oder ist das nur so bei mir angekommen?
;-)) und München hat erkannt, das Einzige, was es bei ihnen nicht
gibt, ist ein anständiges Kaffeehaus und überhaupt geht man bei der
Hitze keine Stadtführung und haben ihrem Koffeinverlangen
nachgegeben und sich ebenfalls ausgeklinkt. Und nachdem ich dann den
Rest der noch Weitergehens-Willigen im Naschmarkt-Trubel alle wieder
gefunden und eingesammelt hatte, war’s schon etwas spät und erst
Station 4 (von 14!!!) in meinem Tourplan erreicht! Um das Thema, wie
die Stadtführung selbst auch, abzukürzen, wir schafften noch Station
5 – mit einem Einkehrschwung am Spittelberg (wir waren einfach alle
am Dehydrieren!) – und hatten dann mächtig zu tun, um den nächsten
offiziellen Programmpunkt, die Sonderfahrt mit der Straßenbahn (=
Bim) entlang der Ring-Linie bis in den Prater noch rechtzeitig zu
erwischen.
(Für alle, die es
interessiert zu wissen, was sie versäumt haben: Im Anschluss an den
Bericht stelle ich die schriftlichen Unterlagen zur geplanten Tour
ein ... soll ja nicht ganz umsonst gewesen sein der
Vorbereitungsaufwand! ;-)).
Nicht, dass ich
beleidigt gewesen wäre, weil mich massenweise die
ReiseteilnehmerInnen verlassen hatten, nein, ich doch nicht ... ich
hatte bloß einen außer-schnüfflerischen Termin und konnte daher
leider der Bim-Fahrt und Schweizerhaus-Stelzeness-Session nicht
beiwohnen. Soll aber ziemlich heiß gewesen sein – kein Wunder, bei
knapp 200 Personen in einem kleinen Straßenbahnzug ... übrigens
wurden bei der doch nicht all zu langen fahrt 200 Brezen und 8
Paletten Bier konsumiert! ... es war einfach viel zu heiß für die
Stadt!
Auch nur vom
Hören-Sagen weiß ich, dass es auch des Nachts an der Schnüfflerbar
ziemlich heiß hergegangen sein soll ... wenn Nordlichter in den
Süden kommen, immer gefährlich ... aber ich gehe davon aus, dass
unsere Profi-Barkeeper, Gertschi, Martl, Wasi und Steff, die Lage
(oder sonst wen ...) stets fest im Griff hatten! ;-) ... und wer
weiß, wie man permanenten Edding 350 rückstandsfrei vom Körper
bekommt, könnte in Alfdorf eine gefragte Person sein ...
Aber, nichtsdestotrotz
stand am Samstag — tagsüber — alles im Zeichen des Volleyballs.
Heiße Wettkämpfe wurden geboten, knappe Spielergebnisse erzielt
(lieber BerlinerInnen, danke für das verhaute Service vor dem
Schlusspfiff und damit den einen Punkt zum Sieg für uns! ;-)), keine
groben Verletzungen — zumindest keine sichtbaren und ein verdienter
Sieger: Die Hausherren, Zölli & PartnerInnen, die natürlich die
Halle, ihre Wind- und sonstigen Verhältnisse bestens kannten und
entsprechend ausnutzten. Vielleicht aber auch ein wenig deshalb,
weil sie — bis auf Evi, die seit Mittwoch an der Schnüfflerbar die
Stellung hielt — die ausgeschlafenste Mannschaft war.
Aus Schnüfflersicht
stand — während das Finale im Gange war, wo wir heuer ja gar keine
Zeit dafür gehabt hätten und daher nicht drin waren ;-) — die
nächste große Herausforderung an: Die Schnüfflerbar musste vom 2. OG
in das 7. OG zur Abendveranstaltungsräumlichkeit transferiert
werden! Abgesehen von unserem Arbeits- und Koordinationsaufwand, war
es für unsere Gäste natürlich das absolute Drama, weil 1,5 Stunden
keine Schnüfflerbar, das gab’s seit der Bareröffnung am Mittwoch, um
16.00 Uhr nie! Schmerzhaft, für viele.
Aber
ab 19.30 Uhr war wieder alles gut!
Punkt 20.00 Uhr wurde
das Buffet eröffnet und was noch viel feiner war – die Dachterrasse!
Über den Dächern von Wien, open air, unter Beobachtung des
Sonnenunter- und –aufganges fand das Turnier — im wahrsten Sinne des
Wortes — seinen Höhepunkt und krönenden Abschluss. Die Siegerehrung
von Gerhard und Franz gewohnt kurzweilig gestaltet, wurde diesmal
von Martin’s Frau, Hanni, percussionmäßig rhythmisch unterstützt.
Die Schnüfflertaler-Ziehung fand mit „Genial daneben“ einen Sieger,
der die Schnüfflertorte gut zum Versüßen des Turnierergebnisses (=
rote Laterne) brauchen konnte, was uns natürlich sehr freut! Die
Enttäuschung einiger Teams, die vermutlich ein paar mehr
Schnüfflertaler in der Box hatten, war groß, hier nicht gezogen
worden zu sein. Nach der offiziellen Auszählung gab es aber auch
hier einen verdienten Sieger: Europol mit 48 Schnüfflertalern, knapp
gefolgt von Westfalen mit 41 Stück. Der gebührende Preis, eine
Flasche feinsten österreichischen Schnapses hielt sich dann nicht
lange im Gebinde – die Freude über den Sieg war einfach übergroß.
Die
letzte Nacht auf der Dachterrasse der BFA ist sicher für die meisten
unvergesslich – war ja schon fast kitschig: Laue Sommernacht,
sternenklar, lauter nette Menschen, die so etwas genießen können ...
Wahnsinn!
Für einige war’s dann
schon der 3 Sonnenaufgang, den sie in Wien beobachten konnten, nicht
war, Axl, und vermutlich wird’s für viele nicht der letzte gewesen
sein ... wer weiß, vielleicht richten wir ja das nächste
Schnüfflerturnier wieder in Wien aus — jetzt wissen wir ja, dass es
funktioniert ...
Wir bedanken uns an
dieser Stelle noch einmal bei allen Gästen, für die aktive,
sympathische, angenehme und faire Teilnahme an ALLEN Disziplinen
(ja, Börny, auch Deine Niederlage gegen Miikka passierte in einem
fairen Wettstreit! ;-)) ... dass Ihr bei allem Sinn und Unsinn
mitgemacht habt und für die schönen Stunden, die verflogen sind wie
der Sturmwind ...
Wir freuen uns aufs
Wiedersehen – irgendwo, irgendwann, irgendwie
Die Schnüffler aus Salzburg
Die
Schnüffler-Turnier-Redaktion/SL
– 14.06.2007
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