Bericht vom

3. Ostsee-Cup in Lübeck

vom 03. bis zum 08. September 2008

 

An die Ostseeküste ...

... da zog uns diesmal die Einladung unserer Lübecker Volleyball-Freunde hin – und nachdem wir Ösis ein reiselustiges Völkchen sind, machten wir uns zu 8 auf den Weg in den hohen Norden!

Allerdings sind wir alle (ja, auch ich! ;-) ...) jetzt schon in dem Alter, wo’s keine stundenlangen Zugfahrten mehr, sondern kurze, überschaubare Flugreisen sein sollen. So hoben wir diesmal also direkt von Salzburg ab, um kurz darauf in Hamburg zu landen und von Herrn – Moin, moin, Lübeck Scheel – dem „Privatchauffeur“ von unserem lieben Ralf, quasi vom Rollfeld weg abgeholt und vor die Tür unseres Quartiers – im Herzen Lübecks - gebracht zu werden. (... und ich dachte immer, „service is our success“!!! ;-)).

Ja, und was soll ich sagen, wer einen Schnüffler kennt, kennt sie alle und weiß – die haben immer Durst. Erst recht natürlich nach einer derart „langen“ (knapp über eine Stunde – immerhin!) Luftfahrt (da ist die Luft ja besonders trocken da oben und Franzi hat zwar sein Schweizer Messer, nicht aber was zu trinken durch die Personenkontrolle schmuggeln können – soweit zum aktuellen Sicherheitsstandard auf unseren Flughäfen! Ihr müsst nur sagen: „Ich bin bei der Polizei“ ... o.k., und wenn Ihr dann noch knappe 2 Meter groß und breitschultrig sowie glatzköpfig seid, dann funktioniert’s vielleicht auch bei Euch! ;-)). Und Ralf (der uns alle 5 Tage wie unser Schatten begleiten sollte) hatte erbarmen mit uns (oder ganz einfach selber noch durst, was weiß ich ...) und zeigte uns erste Optionen für nächtliche Durstlöschzüge in unserer zukünftigen „Nachbarschaft“.

Wir fühlten uns auch gleich sehr wohl, aber nachdem’s doch schon sehr früh am Morgen war, zogen wir nach zwei Bierchens von dannen und bezogen unsere beiden Altstadtwohnungen: Die Altschnüffler-Herren (Gerhard, Franzi, Karli und Robert) die eine, die Jung-Schnüfflerinnen (Susi, Claudia und ich) + Peter die andere (wobei ich glaube, dass Peter ein wenig überfordert war mit der Aufgabe: 3 Frauen, kleine Wohnung, ... ;-)).

Am nächsten Morgen ging’s auf Frühstücks-Location-Suche. Nach einigem hin und her entschieden wir uns dann für das „Art“ (weil die auch ein Schild Premiere Sport draußen hängen hatten – sonst wären die Jungs da nicht hineingegangen, glaub ich ...). Blöd war nur, dass die noch gar nicht offen hatten – allerdings war die Tür nicht abgesperrt und dann hatten die den Salat – mit uns!

War ur-gemütlich und gut, darum waren wir dann jeden Morgen dort zum Frühstücken. (weil zu viel Veränderung auf einmal ist dann auch wieder nichts für einen Schnüffler ;-) ... oder war’s mehr deshalb, weil wir sicher gehen wollten, dass jeder wieder hin findet, am nächsten Tag ... Ist nämlich nicht so weit her mit der Orientierung bei unseren Jungs, wie ich noch feststellen musste ... 

Anyway, nun galt es mal, den Donnerstag zu bestreiten. Unsere lieben SchweizerInnen waren ja leider aufgrund flugtechnischer Probleme (oder die haben sich nur im Datum geirrt und wollten’s nicht zugeben! ;-)) noch nicht da und die Nürnberger vergnügten sich anderweitig, also blieben nur wir unter uns + Ralf (hatte ich das mit dem Schatten schon mal erwähnt?). Der bereits vor Anreise ausgeheckte Plan sah den Besuch des nahen Hansaparks vor – was wir dann auch tatsächlich machten. War sehr amüsant und erlebnisreich. Bei den Wasserrutschbahnen spielte Ralf seinen Heimvorteil und seine Routine voll aus. Ich dachte noch, warum ist die Sitzbank da hinten voll nass und vorne nicht – da saßen Ralf und Franz schon vorne und mir blieb nur mehr der verdächtig anmutende hintere Sitz .... nach der ersten „Abfahrt“ wusste ich, warum ...! Aber besonders schön war, dass wir es unserem lieben Franzi (quasi 5 vor 12) noch knapp vor seinem 50sten Geburtstag ermöglicht haben - erstmals in seinem Leben - mit einer Achterbahn zu fahren! Mit leuchtenden Augen saß er drin – und würde' wahrscheinlich immer noch drin sitzen, wenn dann nicht die Parkwärter gekommen wären und den Park schließen wollten.

Und wir hatten ja in Wahrheit auch gar keine Zeit mehr, weil’s ja das Treffen mit weiteren Volleyballfreunden geben sollte am Abend – auf der Seaside. Das kleine Restaurantschiff hatte schon leichte Schlagseite, als wir ankamen (oder lag es an unseren Seh- und Gleichgewichtsstörungen nach diversen Achter- und Wasserbahnfahrten?). Auf jeden Fall war es ein sehr nettes Wiedersehenstreffen mit den Schweizerinnen – die mit der absoluten Nachwuchshoffnung (Josephine, 2 Monate alt) angereist sind, mit den Berlinern, Nürnbergern und natürlich den Hausherren aus Lübeck. 

Nach einem feinen Essen und feinem Wein ging’s wieder in Richtung Quartier. Für uns ja überhaupt kein Problem, wir wohnten ja in der Stadt und konnten das bequem zu Fuß machen. Wenngleich ich mir bei unseren Herren der Schöpfung nicht sicher war, ob sie’s auch schaffen – orientierungsmäßig, aber, Gott sei Dank ist Lübeck ja auch nicht so groß und die Innenstadt Insel von Wasser umgeben, sodass man, wenn man sich verlaufen hat, immer nur ans Wasser gehen und dann entsprechend links oder rechts rum entlang gehen muss, um an einen Punkt zu gelangen, den man erkennt und dann wieder Orientierung hat – aber was, wenn die gar keinen Anhaltspunkt haben?

Da wundert’s mich dann schon ein wenig, wie die „Altschnüffler“ früher durchs Leben und fremde Städte gefunden haben ... oder nimmt der Orientierungssinn einfach im Alter (so rapide!???) ab? ;-) ... was Gerhard & Co aber immer finden, ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Lokal, wo Bier ausgeschenkt wird!

So trafen wir uns dann – etwas zeitverzögert aber doch - noch alle beim „Alten Zolln“ und ließen den erlebnisreichen Tag flüssig ausklingen. 

Am Freitag stand dann die Radtour nach Travemünde an. Frohen Mutes stapften wir – geleitet von Gerhard’s GPS – in die völlig falsche Richtung los! Es ist ja nicht so, dass ich gefragt hätte, ob’s da schon nach links und nicht nach rechts ginge ... Aber nach einem 10minütigen Marsch fiel Gerhard der Irrtum dann auch schon sofort auf und wir drehten dann einfach alle am Stand um (wie beim Bundesheer, das muss ganz ähnlich aussehen dort) und liefen in die andere Richtung los. Schließlich litten wir schon etwas unter Zeitverzug ... langer Rede, kurzer Sinn, wir haben’s dann doch noch geschafft (aber nur, weil uns Ralf mit dem Rad entgegengefahren ist und uns schäfermäßig hingeleitet hat zum Radverleih!).

Nachdem unsere Jungs dann im Radgeschäft auch noch sämtlichen Ballast (der arme Radmensch dort konnte seine Toilette glaub ich den ganzen Tag nicht mehr betreten!!) abgeworfen hatten und jeder sein Rad hatte, ging’s auch schon los. Jetzt war auch das GPS von Gerhard richtig eingestellt (oder er hatte es ganz einfach endlich richtig rum in der Hand! ;-)) ... und schon ging’s rauf auf die Straße und rein in den ersten Kreisverkehr: 8 orange Räder (= wir Schnüffler), 1 schwarzes – nein, nicht Schaf, sondern Ralf! Und weil das so ein schönes Bild machte, blieben wir eine zweite Runde lang im Kreisverkehr, den wir damit völlig lahm legten – konnte niemand mehr rein oder raus! Bevor die aber die Polizei rufen konnten, bogen wir dann doch mal raus – schließlich wollten wir ja noch nach Travemünde – und wir waren ja schon spät dran!

Der Weg, den wir wählten war zwar landschaftlich sehr schön, Radweg glaub ich aber, nennt man das auch im hohen Norden nicht! Ohne „full suspension“ und Buschmesser war’s echt hart – aber, finally we made it!

Nach 2 Stunden Trampelpfad und sonstigen Widernissen kamen wir in Travemünde an! Sehr hübsch, das Städtchen und, die hatten echt feinen Fisch für uns vorbereitet gehabt und – unglaublich für diese Region - herrlichen Chardonnay dazu!

Jetzt ist Chardonnay zwar nicht ganz so elektrolytisch wie Bier, aber zu Fisch! ;-) ... gut, es hätten vielleicht nicht 3 Flaschen sein müssen, aber, die Fischplatte war echt groß und wir waren immerhin zu viert! Wo auch immer die andern 5 in der Zwischenzeit waren – rechtzeitig zum Ausschank des Vodkas des Hausherrn dort, waren die auch wieder da! Haben schon eine spezielle Nase, die Schnüffler! Spannend war noch die Aussage der Kellnerin: Das hat der noch nie gemacht (sie meinte den Chef), eine Runde ausgeschenkt! – ja, weil ihm vorher auch noch nie jemand von dem Brauch auf unseren Schihütten erzählt hatte! Die Geschichte kann Gerhard offenbar ganz besonders gut! ;-)

Aber dann fiel uns auch gleich wieder ein, dass wir ja auf einer Sportreise sind, packten uns zusammen und fuhren weiter an den Strand – zum Beachen! Das Beachvolleyball-Dreamteam, Gerhard, Franzi und ich gewannen gegen die Rookies (gut altersmäßig nicht! ;-)), Peter, Susi und Karli – und damit eine Flasche Wein (die übrigens noch offen ist, wenn ich nicht irre!).

Nach einem erfrischenden Bad in der Ostsee sattelten wir dann wieder unsere Drahtesel und strampelten – diesmal den direkten Weg auf der Schnellstraße - zurück nach Lübeck.

Und irgendwann auf der Fahrt zurück nach Lübeck musste Gerhard diese halbgöttliche Eingabe gehabt haben: Wir behalten uns über das gesamte Wochenende die Räder! Tja, so göttlich fand der Großteil der Truppe die Idee wieder nicht, nur Peter und Karli ließen sich überzeugen. Wobei die beiden die Räder dann tatsächlich nutzen konnten, am Wochenende – aber dazu später mehr.

Zunächst ging’s, auch bedingt durch den Raddeal, etwas zerrissen weiter, soll heißen, dass sich kleinere bis größere Gruppen bildeten, die zu unterschiedlichsten Zeiten an den unterschiedlichsten Örtlichkeiten ankamen ... Irgendwie war ich glaub ich, die kleinste Gruppe – allein. Alle meine Mitbewohner waren plötzlich verschollen. Aber da wir ja alle den Treffpunkt des Abends kannten – den Ratskeller - sollte es ja nur eine Frage der Zeit sein, dass wir wieder alle beisammen sind. Und so war’s auch.

Nach dem geselligen Beisammensein im Ratskeller, hieß es wieder mal aufbrechen – aber noch nicht ins Quartier, sondern ins Nightlife von Lübeck!

Unsere Biker waren sehr nett und ließen uns aufsitzen (darf man das in Lübeck eigentlich auch nicht?) ... ich setzte mich auf den Gepäcksträger von Peter’s Rad, Karli nahm Franzi auf und dann kam das Unglücksgespann des Abends: Robert bei Gerhard. Nachdem die beiden die letzten waren, die los gefahren sind, bekamen wir das Schauspiel nicht mit (leider), aber Gerhard erzählte das dann in etwa so: Plötzlich fing das Rad zu schlingern an, ich wollte austarieren (vielleicht da auch wieder – mangels GPS - in die falsche Richtung!?) und dann schwups, sackte das Hinterrad zusammen! (wer hat beobachtet, was Robert vorher alles gegessen hat!?) Tja, wie gesagt, schade, dass das keiner gesehen hat!

Wir hatten’s in der Zwischenzeit – unwissend, welche Dramen sich da auf den Lübecker Straßen abspielten - wieder gemütlich im „Alten Zolln“ und besprachen schon mal die Taktik für das samstägige Turnier. Wo Franzi wiederum die neue Seidenunterhose her hatte  (ja, er ließ mitten im Lokal – im wahrsten Sinne des Wortes – für uns die Hosen runter!), konnte er nicht glaubhaft darlegen. Er plapperte was von Polterabend, und aufgescheuchten Hendln (= junge, aufgeweckte Mädchen) und setzte sich dann doch zu uns.

Ach ja, Samstag: Der Tag X, warum wir eigentlich hier waren (oder waren wir gar nicht deswegen hier?) Was gibt’s jetzt zum Turnier zu sagen: Eigentlich nicht viel, außer, dass wir nicht ganz so druckvoll gespielt haben wie manche Gegner, oft nicht ganz so schnell waren, wie die Anderen und hektischer agierten als gut war ... Macht in Summe den immerhin noch akzeptablen 4. Platz. Ach ja, die Stamis haben gewonnen! Freut uns natürlich, weil sie uns ja so nah sind – unsere lieben Nord-Österreicher! ;-) 

Aber viel wichtiger war ja dann wieder die Abendveranstaltung: Tanz-, Bar- und Gesangswertung!!!

Da muss ich gleich mal ein dickes Lob vorausschicken: Das war echt erste Sahne, was uns die GastgeberInnen da geboten haben! Feinstes Buffet, schöne Cocktails, starke Musik, hübsche Deko und eine einmalige, exotische Bauchtanzeinlage! Da gilt es nur, ein ganz großes Kompliment auszusprechen! 

Nach dieser grandiosen Abendveranstaltung, die wir diesmal besonders genießen konnten, weil wir am nächsten Tag nicht abreisen mussten, stand das nächste Freizeit-/ Urlaubsprogramm an: Tagesausflug nach Fehmarn! Neben unserem Schatten-Mann, Ralf (der sich ja nahezu völlig aufgegeben hat für uns!!! Das halten nicht viel so lange aus mit dieser Schnüfflertruppe – aber ich glaube, Ralf hat sich dafür extra gedopt!), hat sich auch Rüdi breit schlagen lassen, seinen heiligen Sonntag zu opfern und mit uns den Ausflug zu machen. Nochmal danke und dickes Bussi Euch beiden!

Wir konnten auf Fehmarn dann auch wieder der Lieblingsbeschäftigung unserer Altschnüffler (in erster Linie Karli und Gerhard) frönen: Fisch essen – in allen Varianten: roh, gekocht, mit Gräten, ohne, ... Ralf hat uns ein paar sehr spezielle Plätze gezeigt und – wir haben’s genossen (noch dazu bei dem Prachtwetter! – Das haben wir allerdings selber mit genommen, wie sich noch herausstellen sollte, nahmen wir’s dann auch wieder mit nach Hause!).

Und dann hatten unsere Jungs noch eine brillante Idee: Am letzten Abend in Lübeck kochen wir in einer der Wohnungen groß auf und schmeißen eine Abschiedsfete! Karli, der Schnüffler-Chefkoch, organisierte den Einkauf: Krabben, Gemüse, Eier und als Krönung Dorsch-Filets! Natürlich sollten da unser sonntäglichen Guides mit dabei sein – Rüdi hatte Zeit und Ralf entsandte seine liebe Inga (was den Jungs eh lieber war, was auch klar ist ...). An der Stelle: Danke Karli, für das kulinarische Highlight, das Du uns geboten hast! Bist ein Mann zum Heiraten – aber das hat ja Deine Frau schon ein paar Tage vor mir erkannt! ;-) Es war wirklich ein gelungener Abend – bis zu dem Zeitpunkt als ein imposant aussehender Nachbar daher kam und uns erklärte, dass hier nicht alle Urlaub hätten, sondern hier auch arbeitendes Volk wohnte (schließlich war Sonntag Abend!) – was uns total überraschte (Ach so?)... wir wechselten aber sofort den Standort, von der Terrasse rein in die Wohnung (war ohnehin langsam frisch geworden draußen)!

Aber im Grunde war’s dann eh schon wieder genug und die Bewohner des Hauses Malerwinkel zogen sich zurück, nachdem auch unsere Lübecker Gäste den Heimweg angetreten hatten. Was sich im Haus Annenstraße noch abspielte blieb uns verborgen, ist aber nicht weiter tragisch, weil zu den polizeiinternen Streitgesprächen hätten wir eh nichts beitragen können! 

Und dann war plötzlich Montag, tatsächlich der Tag der Abreise! Dabei hatten wir uns mittlerweile schon so an unsere Wohnungen und die Lübecker Innenstadt gewöhnt!

Aber wir haben auch den Tag noch genossen, Susi, Robert und ich – haben mit unserem Guide Sven sogar noch das Holstentor-Museum durchstiegen, um uns dann schlussendlich doch wieder von Herrn „Moin, moin, Lübeck Scheel“ um 16.00 Uhr abholen zu lassen – mit Sack und Pack!

Ein emotional total nachempfindbares Ereignis war der Regen, der kurz nach 4, als wir gerade ein paar Minuten im Taxi saßen, anfing – als würde Lübeck weinen ... (das ist jetzt fast filmreif, aber so war’s!!! Das sind die wahren Geschichten, die das Leben schreibt!).

Alles in allem – da waren wir uns alle einig, die Alten wie die Jüngeren – war es die schönste Turnierreise, die wir bisher erlebt haben – wobei’s eigentlich gar keine Turnierreise war sondern mehr ein Kurzurlaub bei Freunden in Lübeck!

Allen, die da mitgewirkt haben, vielen Dank fürs Organisieren und Möglichmachen und Dir lieber Ralf, als Motor der Lübecker und als Freund, der uns wie ein Schatten die ganze Zeit über begleitet hat, ein ganz spezielles Dankeschön!

markant-impulsivst

die Schnüffler

 

Die Schnüffler-Reise-Redaktion/SL – September 2008

 
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